Aus dem Weltall neue Pinguin-Kolonien in der Antarktis entdeckt
Forscher haben danke Satellitenaufnahmen deutlich mehr Kaiserpinguin-Kolonien in der Antarktis gefunden – dies anhand der Hinterlassenschaften der Tiere.
Das Wichtigste in Kürze
- Neuen Satellitenaufnahmen zeigen Bilder von Kaiserpinguinen in der Antarktis.
- Forscher gehen daher von rund 20 Prozent mehr Kolonien aus als zuvor.
- Das Studium der Tiere ist ohne Satelliten äusserst schwierig.
Wissenschaftler des British Antarctic Survey (BAS) hätten bei der Auswertung von Daten der Raumfahrtmission Sentinel-2 elf neue Kolonien ausfindig gemacht. Dies teilte die Europäische Weltraumorganisation ESA mit. Drei davon hätten zuvor bereits identifiziert, aber nicht bestätigt werden können.
Anhand des Kots identifiziert
Zwar seien die Tiere selbst zu klein, um auf Satellitenbildern zu erscheinen. Jedoch könnten die Kolonien anhand ihres, auch als «Guano» bekannten, Kots identifiziert werden, hiess es. Dieser hinterlasse riesige Flecken auf dem Eis. Die Forschungsergebnisse wurden im Fachjournal «Remote Sensing in Ecology and Conservation» veröffentlicht.
Abgelegenen Regionen mit minus 50 Grad Celsius
Das Studium der flugunfähigen Seevögel ist der ESA zufolge ohne Satelliten äusserst schwierig. Die Kaiserpinguine leben in einem sehr abgelegenen und unzugänglichen Teil der Erde. Ausserdem können die Temperaturen dort auf minus 50 Grad Celsius sinken.
Dank der neuen Daten gehen Experten nun von 61 Kaiserpinguin-Kolonien auf dem gesamten antarktischen Kontinent aus. «Dies ist eine aufregende Entdeckung», sagte Peter Fretwell, Hauptautor und Geograf bei BAS.
«Und obwohl dies eine gute Nachricht ist, sind die Kolonien klein. Sie erhöhen die Gesamtpopulationszahl nur um fünf bis zehn Prozent. Daher auf etwas mehr als eine halbe Million Pinguine oder etwa 265'500 bis 278'500 Brutpaare.»