Unbekannte haben in Estland Hakenkreuze und Parolen auf Holocaust-Gedenksteine geschmiert. Der Regierungschef kündigte eine Untersuchung des Vorfalls an.
Hakenkreuze auf den Grabsteinen eines jüdischen Friedhofs in Deutschland.
Hakenkreuze auf den Grabsteinen eines jüdischen Friedhofs in Deutschland. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Estland wurden Gedenksteine einer Erschiessungsstätte mit Hakenkreuzen beschmiert.
  • Regierungschef Jüri Ratas verurteilte die Schmierereien und kündigte eine Untersuchung an.
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Unbekannte Täter haben in Estland Hakenkreuze und antisemitische Parolen auf Gedenksteine an der einstigen Erschiessungsstätte in Kalevi-Liiva geschmiert. Das teilte die Jüdische Gemeinde mit. Estlands Regierungschef Jüri Ratas verurteilte am Donnerstag die Schmierereien und kündigte eine eingehende Untersuchung des Vorfalls an. In den rund 35 Kilometer östlich der Hauptstadt Tallinn gelegenen Sanddünen von Kalevi-Liiva ermordeten Nationalsozialisten und einheimische Helfer während der deutschen Besatzung Tausende Juden.

Nach Angaben von Historikern kamen 1942/43 dort 2000 bis 6000 Menschen ums Leben, die genaue Zahl ist jedoch unklar. Die meisten Ermordeten waren wahrscheinlich Juden aus Deutschland, Tschechien und Polen. Unter den Opfern gab es auch Roma und russische Kriegsgefangene. Estland wurde im Zweiten Weltkrieg abwechselnd von Hitler-Deutschland und der Sowjetunion besetzt.

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