Anwohner von Ostritz sind froh über Zeichen für Bürgerengagement
In Ostritz setzen die Einwohner ein Zeichen gegen Rechtsextremismus. Sie kauften zahlreiche Kästen Bier, um Rechtsextremen den Zugang zu Alkohol zu verwehren.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Einwohner in Ostritz kauften in einem Supermarkt das Bier leer.
- Dies taten sie aus Protest, damit Besucher eines rechtsextremen Festivals nichts tranken.
- Auf dem Gelände des «Schild und Schwert Festival» gilt ein richterliches Alkoholverbot.
Mit kreativem Protest gegen das rechtsextreme «Schild und Schwert Festival» haben die Einwohner von Ostritz ein viel beachtetes Signal gesendet. Nachdem für die Veranstaltung ein Alkoholverbot verhängt worden war, hatte das Internationale Begegnungszentrums St. Marienthal (IBZ) am Samstag die Biervorräte eines Supermarktes aufgekauft.
«Wir sind froh, dass wir damit ein Zeichen setzen konnten für Bürgerengagement», sagte Michael Schlitt. Er ist der Vorstandsvorsitzende der IBZ-Stiftung. Man habe auch damit klar gemacht, dass man in Ostritz keine Neonazis wolle.
Alkoholverbot für Rechtsrock-Konzert in Ostritz
Nach der gerichtlichen Bestätigung des Alkoholverbots für das Rechtsrock-Konzert beschlagnahmte die Polizei 4200 Liter Bier auf dem Gelände. Bei Kontrollen der Anreisenden wurden rund 200 Liter alkoholische Getränke eingezogen.
In einer Spontanaktion kauften die Einwohner von Ostritz laut Schlitt deutlich mehr als 100 Kästen Bier in einem Supermarkt auf. Es könne nicht sein, dass auf dem Gelände ein Alkoholverbot gelte und dann vor dem Markt Alkohol getrunken werde. «Ich denke, dass wir damit geholfen haben, das Alkoholverbot umzusetzen.» Wie teuer der Einkauf war, wollte Schlitt nicht sagen, man könne es sich ja ausrechnen.
Die Biervorräte seien nun erstmal eingelagert und sollten dann in absehbarer Zeit mit den engagierten Helfern getrunken werden. Wir werden in Kürze ein schönes Fest feiern und die Leute zu einem kleinen Umtrunk einladen», kündigte Schlitt an.