Anzeige gegen Twitter in Frankreich wegen Hasskommentaren
Das Wichtigste in Kürze
- Drei Organisationen gehen in Frankreich rechtlich gegen Twitter vor.
- Grund dafür ist ein starker Anstieg von Hasskommentaren auf dem sozialen Netzwerk.
SOS-Racisme und zwei weitere Organisationen in Frankreich gehen nach eigenen Angaben rechtlich gegen den Internetkonzern Twitter vor. Hasskommentare in dem sozialen Netzwerk seien während der coronabedingten Ausgangsbeschränkungen in Frankreich um 43 Prozent angestiegen. Man habe Anzeige erstattet, teilte die Anti-Diskriminierungsorganisation SOS-Racisme am Dienstag mit. Zuvor hatte die angesehene Tageszeitung «Le Monde» über den Fall berichtet.
Die Vereinigung jüdischer Studenten in Frankreich (UEJF) teilte ist, es habe eine Welle von Hassinhalten gegeben. Laut SOS-Racisme ist auch die Organisation SOS Homophobie an dem rechtlichen Vorgehen beteiligt.
Die Corona-Beschränkungen waren in Frankreich Mitte März verhängt und erst am Montag teilweise gelockert worden. Frankreich gehört in Europa zu den Ländern, die besonders von der Pandemie betroffen sind.
Twitter hatte bereits im vergangenen Sommer mitgeteilt, schärfer gegen Inhalte vorzugehen, die sich gegen Religionsgemeinschaften richten. So sollten Nachrichten gelöscht werden, in denen religiöse Gruppen mit Ungeziefer und ansteckenden Krankheiten verglichen oder auf andere Art und Weise massiv beleidigt werden, hatte die Sicherheitsabteilung von Twitter mitgeteilt. Schon seit Mai 2018 geht der Konzern verschärft gegen aggressive Nutzer vor.