Die US-Geschäftsfrau Jennifer Arcuri fühlt sich vom britischen Premierminister Boris Johnson in der Affäre um angeblich unrechtmässig vergebene Fördergelder im Stich gelassen.
Boris Johnson ist in eine Affäre um angeblich unrechtmässig vergebene Fördergelder verstrickt. Foto: Stefan Rousseau/PA Wire/dpa
Boris Johnson ist in eine Affäre um angeblich unrechtmässig vergebene Fördergelder verstrickt. Foto: Stefan Rousseau/PA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Johnson habe sie «den Wölfen zum Frass vorgeworfen».
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Ihr Ruf habe ernsthaft Schaden genommen, beklagte Arcuri in Interviews britischer Fernsehsender.

Johnson habe sie «den Wölfen zum Frass vorgeworfen». Dafür sei eine Entschuldigung angemessen. Besonders verletzt zeigte sie sich, weil der Regierungschef ihre Versuche der Kontaktaufnahme ignoriert haben soll.

Johnson wird vorgeworfen, Arcuri während seiner Zeit als Londoner Bürgermeister (2008-2016) begünstigt zu haben. Beide bestreiten das. Es geht dabei um Fördergeld und die Teilnahme an Reisen, von denen Arcuri profitiert haben soll, obwohl sie nicht die erforderlichen Bedingungen erfüllte. Heikel für Johnson ist vor allem, dass er laut seinen Dienstpflichten als Bürgermeister die Freundschaft mit Arcuri hätte melden müssen.

Die Stadtverwaltung untersucht die Vorwürfe derzeit. Es lägen Indizien für eine Straftat vor, hiess es in einer Mitteilung im September. Bewiesen sei das aber noch nicht. Ob ermittelt werde, müsse die Aufsichtsbehörde entscheiden. Diese Entscheidung steht bis heute aus.

Arcuri beantwortet keine Fragen zu der Art ihrer Freundschaft mit Johnson. Doch in einem BBC-Interview am Montag liess sie durchblicken, dass es kein rein platonisches Verhältnis war. Johnsons Interesse an ihr sei nicht nur sexueller Natur gewesen. «Er war sehr angetan von meiner Energie, meiner Fähigkeit, Sachen zu erledigen», so Arcuri. Johnson - der während seiner Zeit als Bürgermeister verheiratet war - solle die Tatsache anerkennen, dass sie für eine lange Zeit «Teil seines Lebens» gewesen sei.

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