Astrid-Lindgren-Welt legt Berufung gegen Corona-Regelauslegung ein
Der schwedische Freizeitpark zu Ehren der Geschichten von Kinderbuchautorin Astrid Lindgren geht gegen Corona-Bestimmungen der Polizei vor.

Das Wichtigste in Kürze
- Nach knapp einer Woche musste der Park aufgrund eines Polizei-Beschlusses schliessen.
- In diesem Jahr waren angesichts des 75. Jubiläums viele Aktionen geplant.
Die Astrid-Lindgren-Welt moniert, dass ein im Zuge der Corona-Pandemie gefasster polizeilicher Beschluss zur Schliessung geführt habe. Der Park musste in diesem Sommer nach nur knapp einer Woche wieder schliessen.
Deshalb gehe man gegen die Entscheidung der Polizei und die Auslegung der schwedischen Corona-Regeln in Berufung. Das erklärte der Park am Montag.
Behörden beschliessen fatale Massnahme
Im Zentrum des Streits steht eine von den schwedischen Behörden ergriffene Massnahme gegen die Coronavirus-Ausbreitung. Wonach sich nicht mehr als 50 Menschen am selben Ort versammeln dürfen. Die Polizei hatte kurz vor Saisonstart mitgeteilt, dass alle gleichzeitig stattfindenden Theatervorstellungen als eine öffentliche Versammlung betrachtet werden. Die Maximalzahl an Zuschauer der Vorführungen müsse deshalb bei insgesamt 50 liegen.
Der Park sei der Ansicht, dass dies eine «seltsame Deutung» des Versammlungsverbotes darstelle, erklärte Parkleiter Joacim Johansson. «Kein Zuschauer kann ja an zwei Plätzen gleichzeitig sein. Es ist merkwürdig, dass die Polizeibehörde Leute zusammenzählt, die sich mehrere hundert Meter voneinander entfernt befinden.»
Das 75. Jubiläum der Astird-Lindgren-Welt
Trotz entschiedener Massnahmen zur Minimierung des Infektionsrisikos habe der Entschluss die Astrid-Lindgren-Welt letztlich dazu gezwungen, zu schliessen. Besonders bitter ist das für den Park, weil in diesem Jahr anlässlich des 75. Jubiläums der Erstveröffentlichung eines Pippi-Langstrumpf-Werks viele Aktionen geplant waren.
Die 1981 gegründete Astrid-Lindgren-Welt befindet sich in der Heimatstadt der weltberühmten Kinderbuchautorin, Vimmerby, in der Provinz Småland. Sie hat eine Fläche von 180'000 Quadratmetern und neun Theaterbühnen.

Fans von Pippi, Michel und der weiteren Lindgren-Romanfiguren können in dem Park in die Schauplätze aus den Kinderbüchern eintauchen. Darunter etwa in Pippis Villa Kunterbunt oder die Krachmacherstrasse, in der das kleine Mädchen Lotta wohnt.
Jährlich hat der Park nach eigenen Angaben rund 490'000 Besucher, darunter ein knappes Drittel aus dem Ausland.