Acht Männer, darunter ein Schweizer, sehen sich wegen einer Gruppenvergewaltigung vor Gericht. Eine 18-Jährige wurde im Sommer 2023 auf Mallorca vergewaltigt.
Mallorca Vergewaltigung
Die ersten Tatverdächtigen in Mallorca wurden noch am Dienstag (15. August) einem Richter vorgeführt, der eine Untersuchungshaft ohne Kaution anordnete. - Twitter

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Schweizer und sieben Franzosen werden wegen einer Gruppenvergewaltigung angeklagt
  • Das Opfer wurde bespuckt, geschlagen und ausgepeitscht – Tatvideos wurden verbreitet.
  • Die Ermittlungen sind abgeschlossen – der Prozessbeginn ist noch nicht festgelegt.
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Acht Männer wird für ein abscheuliches Verbrechen, das im letzten Jahr auf der spanischen Insel Mallorca stattfand, der Prozess gemacht. Sie sollen eine britische Touristin in einem Hotel in Magaluf vergewaltigt haben und die Tat dabei gefilmt haben. Die Britin war zum Zeitpunkt der Gruppenvergewaltigung 18 Jahre alt.

Unter den acht Verdächtigen befindet sich auch ein Schweizer Staatsbürger. Die sieben weiteren Personen sind Franzosen. Sie alle befinden sich im Alter von 18 bis 26 Jahren.

Die Verdächtigen werden voraussichtlich bis zum Prozessbeginn in Untersuchungshaft bleiben. Eine Freilassung auf Kaution wurde im Sommer 2023 abgelehnt.

Ermittlungen enthüllen schockierende Details

Die Ermittlungen sind nun abgeschlossen, wie die Lokalzeitung «Diario de Mallorca» berichtet. Damit macht die Richterin den Weg frei für die Anklage der mutmasslichen Gruppenvergewaltigung.

Mallorca
Die acht Tatverdächtigen - sieben Franzosen und ein Schweizer - sollen in Mallorca eine 18-jährige Britin vergewaltigt haben.
Mallorca
Ein Strand auf der spanischen Insel Mallorca, wo erneut eine Gruppenvergewaltigung für Schlagzeilen sorgt.
Guardia Civil Magaluf Mallorca
Ein Polizist steht am Strand in Magaluf auf der spanischen Ferieninsel Mallorca. (Archivbild)

Die Ermittlungs-Ergebnisse offenbaren Schockierendes über die Tat, die sich in den frühen Morgenstunden des 14. Augusts 2023 auf Mallorca ereignete.

Nach Angaben der Polizei waren mindestens fünf der Männer am Übergriff beteiligt, während die anderen drei sie sexuell belästigten. Die Vorwürfe reichen von Vergewaltigung über Misshandlung bis hin zu Verletzungen der Privatsphäre durch die Veröffentlichung der Handyvideos.

Das Opfer wurde laut den Ermittlungs-Ergebnissen auch bespuckt, geschlagen, beleidigt und ausgepeitscht. Dies, nachdem ihre mutmasslichen Vergewaltiger ihren alkoholbedingten «Zustand des Halbbewusstseins» ausnutzten und sie entkleideten.

Tatvideos auf Social Media verbreitet

Eine halbe Stunde lang wurde die junge Britin von den Männern dabei gefilmt, während sie sich gegenseitig anfeuerten. Die Videos wurden anschliessend auf einem «bekannten sozialen Netzwerk» veröffentlicht, wie es in den Unterlagen heisst.

Magaluf Mallorca Strand
Der Strand von Magaluf auf Mallorca. - AFP

Die Untersuchungsrichterin fand Beweise dafür, dass einer der Verdächtigen 14 Videos mit einer Gesamtdauer von 170 Sekunden gedreht hat. Und ein anderer fünf Videos mit einer Gesamtdauer von 142 Sekunden, berichtet «Diario de Mallorca» weiter.

Noch kein Termin für Prozess angesetzt

Bisher wurde noch kein Termin für den Prozess festgelegt. Es ist unklar, ob die Staatsanwaltschaft oder die Opferanwälte bereits angegeben haben, welche Haftstrafen sie für die Männer fordern.

Sechs der Verdächtigen, darunter der Schweizer, wurden kurz nach der Gruppenvergewaltigung auf Mallorca in Gewahrsam genommen. Zwei weitere wurden später in Frankreich aufgrund eines europäischen Haftbefehls festgenommen und nach Spanien ausgeliefert.

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