Auswärtiges Amt fordert alle Deutschen zum Verlassen des Iran auf
Alle Deutschen und Doppelstaater werden aufgefordert, Iran zu verlassen, da die Gefahr auf willkürliche Festnahme besteht.
Das Wichtigste in Kürze
- Deutsche werden von der Bundesregierung aufgefordert, Iran zu verlassen.
- Vor allem für Doppelstaater besteh die Gefahr, willkürlich festgenommen zu werden.
- Doppelstaater besitzen neben der deutschen auch die iranische Staatsangehörigkeit.
Die Bundesregierung fordert alle deutschen Staatsangehörigen im Iran auf, das Land zu verlassen.
Für Deutsche bestehe «die konkrete Gefahr, willkürlich festgenommen, verhört und zu langen Haftstrafen verurteilt zu werden.» So heisst es in den am Donnerstag aktualisierten Reise- und Sicherheitsweisen des Auswärtigen Amts. Vor allem Doppelstaater, die neben der deutschen auch die iranische Staatsangehörigkeit besitzen, seien «gefährdet».
Willkürliche Verhaftungen
In jüngster Vergangenheit sei es zu einer «Vielzahl willkürlicher Verhaftungen» ausländischer Staatsangehöriger gekommen, erklärte das Auswärtige Amt.
Im Iran kommt es derzeit «häufig und oft ohne nachvollziehbare Gründe» zu Verhören und Verhaftungen deutsch-iranischer Doppelstaater. Auch Familienangehörige von Inhaftierten werden demnach regelmässig stark unter Druck gesetzt. Die konsularischen Unterstützungsmöglichkeiten durch die deutsche Botschaft in Teheran seien «erheblich eingeschränkt bis unmöglich».
Im Iran gibt es seit mehr als sechs Wochen eine landesweite Protestwelle – die grösste seit Jahren. Die Sicherheitskräfte gehen mit grosser Härte gegen die Proteste vor. Diese waren im September durch den Tod von Mahsa Amini nach ihrer Festnahme durch die sogenannte Sittenpolizei ausgelöst worden.