Irans Religionsführer Chamenei nennt Proteste «hybriden Krieg»
Irans Oberster Religionsführer Ali Chamenei hat die systemkritischen Proteste der vergangenen Wochen als «hybriden Krieg» bezeichnet.
«Einige heimtückische und böswillige europäische Mächte» seien auf Irans Boden eingedrungen, sagte das 83 Jahre alte Staatsoberhaupt am Mittwoch. Er warf ausserdem Amerika und Israel, den Erzfeinden der Islamischen Republik, erneut Einmischung «mit Hilfe von nachrichtendienstlichen Mitteln» sowie Medien vor. Chamenei sagte, junge Leute hätten «aus emotionalen Gründen» an den Protesten teilgenommen.
Auslöser der systemkritischen Proteste im Iran war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini.
Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstossen haben soll. Die Frau starb Mitte September in Polizeigewahrsam. Seit mehr als sechs Wochen demonstrieren Zehntausende Menschen gegen die repressive Politik und den autoritären Kurs der Islamischen Republik. Mehr als 280 Menschen wurden nach Angaben von Menschenrechtlern getötet, mehr als 14 000 verhaftet.