Münchner Polizei: Fahrer war 24-jähriger Afghane

In München ist ein Auto in eine Menschengruppe gefahren. Mehrere Menschen wurden verletzt. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder spricht von einem Anschlag.

München
Der Tatort in München. - X

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Auto hat am Donnerstag in München eine Menschenmenge erfasst.
  • Die Polizei spricht von mehreren Verletzten, es wird nicht von einem Unfall ausgegangen.
  • Betroffen soll ein Demozug einer Gewerkschaft gewesen sein.

In der deutschen Stadt München ist ein Auto in eine Menschengruppe gefahren.

Die Polizei München bestätigt den Vorfall am Münchner Stiglmaierplatz später auf dem Twitter-Nachfolger X. Mehrere Personen seien verletzt worden, heisst es. Man sei mit starken Kräften vor Ort. Zuvor hatte die «Bild» darüber berichtet.

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In München fuhr ein Auto am Donnerstagmorgen in eine Menschengruppe. - X / @ZamirSh11842484

Wie der «Bayrische Rundfunk» unter Berufung auf Polizeikreise berichtete, geht die Polizei nicht von einem Unfallgeschehen aus.

Das ist über den Täter bekannt

Die Ermittler gaben am Mittag bei einer Pressekonferenz dann bekannt: Bei dem Fahrer des Autos handelt es sich um einen 24-jährigen Afghanen. Er sei Asylbewerber und soll alleine gehandelt haben.

Nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann war der Mann polizeibekannt. Er sei wegen Ladendiebstahls und Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz aufgefallen.

Herrmann sagt später zudem: Der Mann sei als Asylbewerber ins Land gekommen, sein Asylantrag sei aber «wohl» abgelehnt worden. Gleichzeitig sei festgestellt worden, «dass er eben im Moment nicht abgeschoben werden kann und er deshalb sich weiter in unserem Land aufhalten durfte».

Daneben gibt es bisher unbestätigte Medienberichte. So soll der Täter, der 2016 nach Deutschland gekommen sei, auch islamistische Posts abgesetzt haben, berichtet der «Spiegel».

Söder spricht von «Anschlag»

Der bayrische Ministerpräsident Markus Söder sagte zudem, es handle sich «mutmasslich um einen Anschlag».

München Markus Söder
Ministerpräsident Söder geht von einem «mutmasslichen Anschlag» aus. - dpa

Nach Angaben Herrmanns gehen die Sicherheitsbehörden derzeit nicht von einem Zusammenhang mit der Münchner Sicherheitskonferenz aus, die am Freitag starten soll und zu der zahlreiche hochrangige Politiker erwartet werden.

Nun ermittelt die bayrische Zentralstelle für Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft. Das sagte Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU) in der Nähe des Tatorts.

Alice Weidel fordert «Migrationswende»

Auf X äussert sich auch Alice Weidel zum Anschlag in München. Die AfD-Kanzlerkandidatin sagt: «Den Opfern und ihren Angehörigen gilt meine ganze Anteilnahme.»

Dazu fordert sie: «Soll das immer so weitergehen? Migrationswende jetzt!»

Olaf Scholz: «Furchtbar, was passiert ist»

Olaf Scholz zeigt sich in einem Interview mit dem «Münchner Merkur» bestürzt. «Es ist furchtbar, was in München passiert ist», lässt sich der SPD-Bundeskanzler zitieren.

Weiter sagt er: «Wenn es sich um einen Anschlag gehandelt haben sollte, müssen wir mit allen Mitteln der Justiz konsequent gegen mögliche Täter vorgehen.»

Vor einem Wahlkampfauftritt in Fürth sagte Scholz auch, dass der Täter Deutschland verlassen müsse.

Mindestens 20 Verletzte – Lebensgefahr nicht ausgeschlossen

Die Feuerwehr spricht von mindestens 20 Verletzten. Darunter sei auch eine «unbestimmte Zahl» Schwer- und Schwerstverletzter, sagte ein Sprecher der Berufsfeuerwehr München. Lebensgefahr sei bei einigen der Verletzten bislang nicht auszuschliessen.

Münchens Oberbürgermeister zufolge sollen unter den Verletzten auch Kinder sein.

Berichten zufolge soll eine Kundgebung der Gewerkschaft Verdi betroffen sein. «BR»-Journalistin Sandra Demmelhuber teilte kurz vor 11 Uhr auf X ein Bild des Tatorts. Dazu schreibt sie, dass ein junger Mann von der Polizei abgeführt worden sei.

Die Polizei bestätigte anschliessend, dass man den Fahrzeugführer sichern konnte. Von ihm gehe keine weitere Gefahr aus.

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