Autofahrer rast in Nordhessen (D) in Karnevalsumzug – 30 Verletzte

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Deutschland,

Während eines Karnevalsumzugs rast ein Auto am Rosenmontag im nordhessischen Volkmarsen in eine Menschenmenge. Rund 30 Menschen werden verletzt.

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Auto raste in Rosenmontagszug in Hessen - Hessischer Rundfunk/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • In Volkmarsen ist am Montag ein Auto in einen Karnevalsumzug gerast.
  • Das Motiv des Täters ist weiterhin unklar.
  • Beim Vorfall gab es 30 Verletzte.

Es ist ein tragischer Sonenmontag in Hessen: Ein Fahrer rast mit voller Geschwindigkeit in eine Menschenmenge. Dabei wurden nach Angaben des Frankfurter Polizeipräsidenten Gerhard Bereswill 30 Menschen verletzt, sieben davon schwer.

Mann rast in Umzug – auf Kinder abgesehen

Rund ein Drittel der Opfer sind nach Angaben des hessischen Innenministers Peter Beuth Kinder. Der Fahrer soll es auf Kinder abgesehen haben. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts.

Zum Motiv könne man nichts sagen, teilte der Sprecher der Behörde, Alexander Badle, mit. «Wir ermitteln in alle Richtungen.» Zuvor hatte es zu den Hintergründen zum Teil widersprüchliche Angaben der Polizei gegeben. Der Fahrer wurde nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft festgenommen, ist deutscher Staatsbürger, 29 Jahre alt und kommt aus Volkmarsen.

Wahrscheinlich Alkohol im Spiel

Hinweise auf eine politisch motivierte Straftat lagen nicht vor, das hessische Innenministerium schloss einen Anschlag nicht aus. Ein Sprecher der Behörde begründete das mit der Situation vor Ort. Der Fahrer war nach ersten Erkenntnissen den Behörden nicht als Extremist bekannt, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr. Allerdings war der Mann der Polizei nach dpa-Informationen in der Vergangenheit durch Beleidigung, Hausfriedensbruch und Nötigung aufgefallen.

Medien- und Augenzeugenberichte, wonach der Tatverdächtige stark alkoholisiert war, konnten die Ermittler zunächst nicht bestätigen. Eine Nachbarin sagte zu RTL: «Ich habe ihn heute wegfahren sehen. Er sah aus, als stünde er unter Drogen und sagte, ‹bald stehe ich in der Zeitung›.» Badle sagte am Montagabend: Zum jetzigen Zeitpunkt könne er weder dementieren noch bestätigen, das Alkohol oder Drogen im Spiel gewesen seien.

Zweite Person festgenommen

Nach Angaben von Polizeipräsident Bereswill gab es auch noch eine zweite Festnahme. Allerdings sei noch nicht klar, ob der Festgenommene als Tatverdächtiger gelte oder ein Zeuge sei. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen soll der zweite Festgenommene hinter dem Auto gefilmt haben, wie sein Freund rast. Demnach war aber noch unklar, ob als Schaulustiger oder ob er eingeweiht war.

Die Polizei war nach dem Vorfall mit einem grossen Aufgebot vor Ort. Es wurde umgehend eine «Besondere Aufbauorganisation» im Polizeipräsidium Frankfurt eingesetzt, von dort wird die Lage geführt. Aus Sicherheitsgründen sollten am Montag keine weiteren Faschingsumzüge in Hessen mehr stattfinden. Die polizeiliche Präsenz wurde landesweit verstärkt.

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