Autovermieter Sixt wird noch etwas zuversichtlicher
Ein starkes Geschäft mit Sommerurlaubern in Europa, ein rasch wachsendes Netz in den USA, hohe Vermietpreise – bei Sixt läuft es rund. Wie sind die Aussichten für das nächste Jahr?
Das Wichtigste in Kürze
- Der Autovermieter Sixt profitiert von einer höheren Nachfrage und höheren Preisen und steuert auf ein Rekordjahr zu.
«Das dritte Quartal war das beste Quartal unserer Unternehmensgeschichte», sagte Finanzvorstand Kai Andrejewski in Pullach und zeigte sich noch ein Stück optimistischer: Der Jahresgewinn vor Steuern dürfte nun das obere Ende der angepeilten Spanne von 500 bis 550 Millionen Euro erreichen.
Nach neun Monaten hat Sixt bereits 506 Millionen Euro Gewinn vor Steuern erwirtschaftet. Die Zeit der Mietautos zum Schnäppchenpreis scheint vorbei zu sein: «Wir gehen von einem dauerhaft hohen Preisniveau in der Zukunft aus», betonte der Finanzchef.
Ausblick auf das kommende Jahr
Im nächsten Jahr könnte sich die Reisetätigkeit und Ausgabebereitschaft von Verbrauchern und Unternehmenskunden demnach zwar abschwächen. Aber Sixt könne seine Vermietflotte wie eine Ziehharmonika vergrössern oder verkleinern, «70 Prozent unserer Kosten sind variabel». Zudem sei Sixt regional und nach Kundengruppen breit aufgestellt und expandiere in Nordamerika weiter.
Die USA sind inzwischen der grösste Einzelmarkt für Sixt. Der Umsatz dort wuchs in den ersten neun Monaten um über 60 Prozent. Weitere Stationen und der Einstieg ins Geschäft mit Unternehmenskunden seien in Vorbereitung, sagte Andrejewski. Im europäischen Ausland wuchs der Umsatz durch das starke Sommergeschäft in den Ferienregionen um 47 Prozent.
Im dritten Quartal erwirtschaftete der Konzern 997 Millionen Euro Umsatz und trotz hoher Investitionen 283 Millionen Euro Gewinn vor Steuern. Nach Steuern blieben 201 Millionen Euro.
Im Gesamtjahr peilt Sixt zwischen 2,8 und 3,1 Milliarden Euro Umsatz an. Der Autovermieter hat seine Flotte trotz der schwierigen Beschaffungslage auf durchschnittlich rund 136.500 Fahrzeuge aufgestockt – 13 Prozent mehr als im Vorjahr. «In den USA sind wir in der Lage, Autos zu beschaffen», ein Europa sei das mitunter schwieriger. Die Lage sei zwar etwas entspannter, aber noch nicht auf Vor-Corona-Niveau. Elf Prozent der Sixt-Flotte sei elektrifiziert.