Babtschenko schildert Ablauf seiner inszenierten Ermordung
Zwei Tage nach dem vorgetäuschten Mord in der Ukraine hat sich der kremlkritische russische Reporter Arkadi Babtschenko für die Inszenierung gerechtfertigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der vorgetäuschte Mord an Arkadi Babtschenko hat auf der ganzen Welt für Aufsehen gesorgt.
- Jetzt verriet der kremlkritische Journalist, wie sein Tod vorgetäuscht wurde.
- Er wurde mit Schweineblut beschmiert und in die Leichenhalle gebracht.
Der ukrainische Geheimdienst gab am Mittwoch bekannt, die Ermordung des Kreml-Kritikers inszeniert zu haben, um einen geplanten Anschlag auf Babtschenko zu vereiteln. Die Operation der Sonderdienste sei vor einem Monat vorbereitet worden, sagte Babtschenko am Donnerstag vor Journalisten. Zunächst habe er verärgert auf die Planungen reagiert. Doch schliesslich habe er seine Meinung geändert.
Ursprünglich sei der fingierte Mord für den 1. Juni geplant gewesen, doch da sich die mutmasslichen Attentatspläne konkretisiert hätten, sei die Geheimdienst-Operation vorgezogen worden. Diese war demnach bis ins Detail vorbereitet. So sollte der Mord an der Tür geschehen, berichtete Babtschenko. Er habe sogar gelernt, wie ein Toter auf dem Boden zu liegen.
Er lag sogar in der Leichenhalle
«Ich hatte richtiges Schweineblut. Damit bedeckten sie meinen Mund, meine Nase und die drei Schusswunden. Und siehe da, ich war tot», sagte Babtschenko.
Seine Frau habe den Krankenwagen gerufen. In dem sei der Journalist gestorben, teilte die ukrainische Regierung anschliessend mit. Babtschenko spielte nach eigenen Angaben so lange den Toten, bis er in der Leichenhalle lag.