Baltikum will im Februar 2025 weg von russischem Stromnetz

Keystone-SDA
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Estland,

Estland, Lettland und Litauen wollen 2025 ihre Stromnetze mit Europa verbinden. Bislang waren sie mit Russland gekoppelt – ein Sicherheitsrisiko.

Unfertige Stromtrasse bei Golzow
Unfertige Stromtrasse bei Golzow - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Baltikum plant die Trennung vom russischen Stromnetz bis Februar 2025.
  • Estland, Lettland und Litauen wollen sich aus dem Brell-Vertrag zurückziehen.
  • Eine Synchronisierung mit Kontinentaleuropa soll Sicherheitsrisiko mindern.

Estland, Lettland und Litauen wollen ihre bislang ans russische Energiesystem gekoppelten Stromnetze im Februar 2025 mit dem übrigen Kontinentaleuropa synchronisieren. Darauf einigten sich die Netzbetreiber der drei Staaten, wie das litauische Energieministerium am Mittwoch mitteilte.

Die Vereinbarung soll in den kommenden Tagen von den Regierungschefs der drei EU- und Nato-Länder gebilligt werden. Die Staaten sollen sich ein halbes Jahr vor der Synchronisierung aus dem mit russischen und belarussischen Netzbetreibern geschlossenen Brell-Vertrag zurückziehen.

Keine Stromimporte mehr aus Russland

Estland, Lettland und Litauen haben vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine ihre Stromimporte aus Russland eingestellt. Noch aber sind sie weiter Teil eines gemeinsamen, synchrongeschalteten Stromnetzes mit Russland und Belarus.

Dabei handelt es sich um das aus Sowjetzeiten stammende sogenannte Brell-Ringsystems. Damit hängen die Staaten quasi am Netz der beiden Nachbarländer. Sie sind bei der Aufrechterhaltung der Stabilität ihrer Stromsysteme weiter auf Moskau angewiesen – dies gilt als Sicherheitsrisiko.

«Zum ersten Mal haben die Betreiber der drei Länder gemeinsam klare Verpflichtungen übernommen, die Synchronisierung zum festgelegten Zeitpunkt durchzuführen». So wurde der Vorstandschef des litauischen Netzbetreiber Litgrid, Rokas Masiulis, in einer Mitteilung zitiert. Dazu seien konkrete Massnahmen und Termine vereinbart worden.

Baltenstaaten unternehmen Schritte

Die Baltenstaaten hatten in den vergangenen Jahren Schritte unternommen, um das Stromnetz der Region bis 2025 mit Kontinentaleuropa zu synchronisieren. Besonders Litauen drängte auf mehr Tempo und testete bereits im April in Eigenregie und allein den isolierten Betrieb seines Netzes. Doch Lettland und Estland gaben zuletzt an, dass Anfang 2025 der frühestmögliche technisch und wirtschaftlich machbare Termin sei.

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Kommentare

User #2807 (nicht angemeldet)

Eher setzen die baltischen Staaten die USA und die EU unter Druck als dass sie unter Druck gesetzt werden - genau o wie die Ukraine.

User #2259 (nicht angemeldet)

Wer hat die Länder unter Druck gesetzt?

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