Estland liefert mutmasslichen russischen Waffenschmuggler an USA aus

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Estland liefert einen russischen Waffenschmuggler, der für den Geheimdienst FSB Sanktionen umgangen haben soll, an die USA aus.

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Der FSB beansprucht für sich, die Verhinderung von zwei Angriffen seitens der Ukraine auf das Militär in Russland erreicht zu haben. (Archivbild) - unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Estland liefert einen mutmasslichen russischen Waffenschmuggler an die USA aus.
  • Dieser soll geholfen haben, Waffen von US-Firmen nach Russland zu schmuggeln.
  • Seine Festnahme könnte zu einem Gefangenenaustausch mit inhaftierten US-Bürgern führen.

Estland hat einen Russen mit mutmasslichen Verbindungen zu Russlands Geheimdienst FSB an die USA ausgeliefert. Dieser soll bei der Umgehung von Sanktionen geholfen haben. Am Freitag sollte die Anklage gegen Wadim K. verlesen werden, wie die US-Justiz mitteilte.

Der Angeklagte werde verdächtigt, dem Inlandsgeheimdienst FSB geholfen zu haben, sowohl militärische als auch zivil nutzbare Technologien und grosse Mengen an Munition von US-Firmen nach Russland zu schmuggeln, um die «russische Kriegsmaschinerie» zu unterstützen. Damit habe er gegen US-Ausfuhrkontrollen und Wirtschaftssanktionen verstossen. Im Fall einer Verurteilung drohen K. bis zu 30 Jahre Haft.

Um seine kriminellen Aktivitäten zu verschleiern, habe der 48-Jährige Tarnfirmen genutzt, hiess es in der Mitteilung. Estland soll als Umschlagplatz gedient haben, um die aus den USA stammenden Güter nach Russland zu schmuggeln.

Bei Halbleiter-Schmuggel verhaftet

Estnische Behörden nahmen K. auf Ersuchen der USA den Angaben nach am 27. Oktober 2022 fest, als er versuchte, etwa 35 verschiedene Arten von Halbleitern und elektronischen Bauteilen nach Russland zu bringen. Mehrere von diesen stammten aus den USA und unterlagen der Ausfuhrkontrolle.

Das US-Justizministerium betonte seine Anstrengungen, der russischen Aggression entgegenzuwirken. «Und wir werden diejenigen, die gegen US-Sanktionen verstossen, um Moskaus Kriegsanstrengungen weiter anzuheizen, nicht schonen». Dies sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt Matthew Olsen laut Mitteilung, der die Abteilung für Nationale Sicherheit im Justizministerium leitet.

Möglicher Gefangenenaustausch

Die Auslieferung von K. ist auch mit Blick auf Versuche der US-Regierung, in Russland inhaftierte US-Amerikaner freizubekommen, bedeutsam. Im Fokus stehen derzeit der Journalist Evan Gershkovich und der ebenfalls wegen angeblicher Spionage in Russland inhaftierte Paul Whelan. Kremlchef Wladimir Putin hatte immer wieder in den USA inhaftierte Kriminelle durch einen Austausch mit in Russland verurteilten US-Amerikanern freibekommen.

US-Präsident Joe Biden hatte jüngst Hoffnungen auf Bewegung in Gesprächen mit Moskau über einen möglichen Gefangenenaustausch geschürt. Auf Gershkovich angesprochen sagte er am Donnerstag: «Es ist mir ernst damit, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun, um Amerikaner zu befreien, die unrechtmässig in Russland oder anderswo festgehalten werden. Und dieser Prozess ist im Gange.»

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