Bandenkriminalität Schweden: 11-Jährige als Auftragskiller
Schweden kämpft mit zunehmender Jugendkriminalität. Kinder werden von Banden für Morde rekrutiert. Die Situation eskaliert.
In Schweden nimmt die Bandenkriminalität erschreckende Ausmasse an. Immer häufiger werden Minderjährige für schwere Straftaten rekrutiert.
Ein besonders schockierender Fall wurde kürzlich bekannt. Ein elfjähriger Junge schrieb auf Instagram:
«Bruder, ich kann es kaum erwarten, meine erste Leiche zu sehen.» Dieser Fall zeigt, wie jung die Rekruten der kriminellen Banden mittlerweile sind.
Das Ziel der Banden in Schweden
Die Banden nutzen Chat-Apps, um Kinder für Auftragsmorde anzuwerben. Sie bieten hohe Geldsummen, Kleidung und Transport zum Tatort an.
Die Kinder sind aufgrund ihres Alters noch nicht strafmündig.
Dramatischer Anstieg der Jugendkriminalität
Die Staatsanwaltschaft meldet einen alarmierenden Anstieg von Mordfällen mit Verdächtigen unter 15 Jahren. In den ersten acht Monaten des Jahres 2024 gab es bereits 102 solcher Fälle.
Es sei wie eine Art Markt organisiert, erklärt die schwedische Polizei. Aufträge werden in Diskussionsforen veröffentlicht.
Die Täter werden immer jünger.
Crimefluencer auf TikTok
Sven Granath, Professor für Kriminologie, weist auf «Crimefluencer» auf TikTok hin. Diese stellen nicht nur ihr kriminelles Leben zur Schau.
Sie vermitteln auch zwischen Auftraggebern und potenziellen Tätern.
Komplexe Bandenstrukturen in Schweden
Die Bandenstrukturen in Schweden sind hochkomplex. Die Anführer agieren oft vom Ausland aus und nutzen Mittelsmänner.
Diese rekrutieren dann über verschlüsselte Messenger-Dienste Kinder und Jugendliche. Polizisten in Schweden sprechen von einer «skrupellosen Ausbeutung von jungen Leuten».
Die Bandenchefs wollen selbst kein Risiko eingehen und verstecken sich hinter Pseudonymen.
Wie kommen die Banden an die Kinder?
Viele der rekrutierten Kinder haben Probleme in der Schule. Oft kämpfen sie mit Aufmerksamkeitsstörungen.
Einige suchen sogar selbst nach Aufträgen. Dadurch wollen sie Geld oder Anerkennung bekommen.
Gründe für die Eskalation
Abgrenzung wird oft als Grund für die ausufernde Bandenkriminalität genannt. In Vororten wie Gottsunda leben überwiegend einkommensschwache Migranten.
Ahmed, ein 15-jähriger Jugendlicher aus Gottsunda, berichtet von mangelnden Arbeitsangeboten für Ältere. Viele Gleichaltrige würden auf der Suche nach schnellem Geld kriminell werden.
Das milde Jugendstrafrecht in Schweden wird ebenfalls kritisiert. Laut Experten riskieren 16-Jährige für einen Mord maximal vier Jahre Jugendgefängnis.