Björn Ulvaeus wegen Clan-Kriminalität in Schweden besorgt
Der Musiker will gegen das organisierte Verbrechen in seinem Heimatland vorgehen. Er verlangt Massnahmen, um Banden das Leben schwerer zu machen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Abba-Mitglied Björn Ulvaeus sorgt sich wegen der wachsenden Clan-Kriminalität um Schweden.
Die Kriminalität bedrohe zutiefst die schwedische Gesellschaft, die Situation werde zunehmend unhaltbar, schrieb der 75-Jährige in einem am Montag veröffentlichten Beitrag in der Zeitung «Dagens Nyheter». Der Musiker schlug deshalb Änderungen beim Öffentlichkeits- und Geheimhaltungsgesetz vor, um kriminellen Banden das Leben schwieriger zu machen.
«Die Clan-Kriminalität zeigt, dass wir bei der Integrität Kompromisse eingehen müssen», schrieb Ulvaeus. Während das Gesetz die persönlichen Informationen der Bürger umfassend schütze, schaffe es leider auch «fantastische Geschäftsmöglichkeiten für das organisierte Verbrechen». Es müsse ein Mittelweg gefunden und vor allem etwas dagegen getan werden, dass vertrauenswürdige Institutionen von Verbrechern unterwandert werden. «Das Ziel muss in erster Linie sein, dass das Leben für den Kriminellen sehr viel schwerer wird.»
Ulvaeus bezog sich dabei auf Medienberichte, wonach kriminelle Clans es geschafft hätten, Behörden wie die schwedische Arbeitsvermittlung, Versicherungskasse und Kommunen zu unterwandern. Schweden kämpft seit einiger Zeit mit einer zunehmenden Kriminalität. Unter anderem kommt es seit dem Sommer 2019 zu deutlich mehr vorsätzlich herbeigeführten Explosionen im Land, deren Hintergründe im Bandenmilieu vermutet werden. Zuletzt hatte der Fall eines zwölfjährigen Mädchens für Bestürzung in dem skandinavischen Land gesorgt. Es war Anfang August in Botkyrka bei Stockholm von einem Schuss getroffen worden und später gestorben.