Bayer AG spürt Schwächen im Agrargeschäft
Nicht nur die Glyphosat-Klagewelle setzt Bayer AG zu, sondern auch die extremen Wetterschwankungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bayer AG kämpft nicht nur mit der Glyphosat-Klagewelle, sondern auch mit dem Wetter.
- In Kombination führt er dazu, dass der Jahresausblick zunehmend als ambitioniert gilt.
Während die Glyphosat-Klagewelle gegen Bayer AG weiter an Fahrt gewinnt, bekommt er in seinem Agrargeschäft auch noch Wetterschwankungen zu spüren. Der Ausblick für das laufende Jahr sei deshalb zunehmend ambitioniert, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Bayer rechnet für 2019 aber mit einem währungs- und portfoliobereinigten Umsatzplus von etwa vier Prozent auf rund 46 Milliarden Euro. Auch rechnet er mit einem Anstieg des bereinigten Betriebsgewinns auf rund 12,2 Milliarden. Vorstandschef Werner Baumann zeigte sich zuversichtlich: «Bayer ist operativ auf Kurs.»
In der Pharmasparte konnte der Konzern kräftige Zuwächse verbuchen. Auch das lange Zeit verhaltene Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten erholt sich wieder. Belastend wirkten sich jedoch Überschwemmungen in Nordamerika und die anhaltenden Handelskonflikte aus.
5000 mehr Kläger
Überschattet wird das Tagesgeschäft von der Klagewelle wegen des Unkrautvernichters Glyphosat. Diese hatte sich Bayer mit der 63 Milliarden Dollar teuren Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto ins Haus geholt hatte.
Inzwischen sieht sich der Konzern mit 18'400 Klägern in den USA konfrontiert. Dies sind rund 5000 mehr als zuletzt.
Bayer AG werde sich in all diesen Verfahren entschieden zu Wehr setzen, bekräftigte das Unternehmen. Man wolle sich aber auch «konstruktiv» in den Mediationsprozess einbringen, der von einem Bundesrichter in Kalifornien angeordnet wurde. Letztendlich dürfte Bayer die Klagen nur mit einem milliardenschweren Vergleich aus der Welt schaffen können.
Leichter Umsatzzuwachs bei Bayer AG
Im zweiten Quartal setzte der Konzern 11,5 Milliarden Euro um, währungs- und portfoliobereinigt war das ein Zuwachs um ein Prozent. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) legte um rund ein Viertel auf 2,927 Milliarden zu. Dazu trug auch der Ergebnisbeitrag von Monsanto bei.
Allerdings setzten Bayer im Agrargeschäft die Überschwemmungen und starken Regenfälle in den Farmstaaten im Mittleren Westen der USA zu. Auch die Trockenheit in weiten Teilen Europas und Kanada wirkte sich nicht positiv aus.
Im Pharmageschäft profitierte das Unternehmen von einer starken Entwicklung in China. Die hohe Nachfrage nach seinen Kassenschlagern - dem Gerinnungshemmer Xarelto und dem Augenmittel Eylea – brachte zusätzlichen Gewinn.