Bedrohte Muschelarten in Pariser Seine entdeckt
Drei bedrohte Muschelarten wurden in der Seine entdeckt. Ein Zeichen für verbesserte Wasserqualität.
Nachdem es während der Olympischen Spiele in Paris immer wieder Sorge um die Wasserqualität der Seine für Schwimmwettkämpfe gab, haben Forscher in dem Fluss jetzt drei in ihrem Bestand bedrohte Muschelarten entdeckt. Dies sei ein ökologischer Erfolg und eine hervorragende Nachricht für die Umwelt und die Pariser Bevölkerung. Das teilten das Umweltbüro (OGE) und das Labor Spygen mit, die die Untersuchungen durchführten.
Die Entdeckung der Muschelarten in der Seine mitten in Paris beweise, dass die Massnahmen für eine bessere Wasserqualität erfolgreich seien. Die Rhombische Flussmuschel, die Bachmuschel und die Abgeplattete Teichmuschel wurden bei einer Untersuchung zur Auswirkung städtischer Beleuchtung auf Biodiversität entdeckt. Alle drei stehen auf Liste von vom Aussterben bedrohten Arten.
Milliardeninvestition zahlt sich aus
Dass die Seine deutlich sauberer geworden ist zeigte sich zuvor auch daran, dass Zahl von dort vorkommenden Fischarten von drei auf über 30 gestiegen ist. Im Anlauf zu Olympia im vergangenen Sommer waren im Grossraum Paris rund 1,4 Milliarden Euro Kläranlagen und das Abwassersystem investiert worden. Weil die Wasserqualität schwankend war, mussten manche Schwimmwettkämpfe während der Spiele dennoch verschoben werden.
«Das Wiederauftauchen dieser Arten, die besonders empfindlich auf die Wasserqualität reagieren, ist ein starkes Signal. Es zeigt, dass unsere gemeinsamen Anstrengungen zur Sanierung der Seine Früchte tragen», sagte Spygen-Projektmanager Vincent Prié.
Die Süsswassermuscheln spielten in ihrem Ökosystem eine wesentliche Rolle. Sie seien Filtertiere, die extrem empfindlich auf Wasserqualität reagierten und als echte Bioindikatoren fungierten. Die Seine, die einst Synonym für Umweltverschmutzung war, wird wieder zu einem Lebensraum für Artenvielfalt und zu einem Ort der Freizeitgestaltung.
Freibäder in Planung
In Vorbereitung ist bereits die Schaffung von drei Freibädern in der Seine vom kommenden Sommer an. Eines davon nicht weit vom Eiffelturm entfernt. Wieder in der Seine schwimmen zu können, war ein lange gehegter Wunsch Paris'. Verboten wurde dies 1923.
Ob die Wasserqualität auch für den Badespass ausreichend ist, darüber sagt das Vorkommen der Muscheln übrigens nichts aus, wie Forscher Prié «Le Parisien» erklärte. Entscheidend dafür sei die Konzentration bestimmter Bakterien, welche Muscheln nicht beeinträchtigten.
