Behörde: Sexuelle Belästigung an britischen Schulen weit verbreitet
Sexuelle Belästigung ist an britischen Schulen einer aktuellen Untersuchung zufolge ein weit verbreitetes Problem. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht der Schulaufsichtsbehörde Ofsted, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.
Das Wichtigste in Kürze
- «Es ist alarmierend, dass viele Kinder und junge Menschen, vor allem Mädchen, das Gefühl haben, sexuelle Belästigung als Teil des Erwachsenwerdens akzeptieren zu müssen», sagte Inspektorin Amanda Spielman, die die Ergebnisse als «schockierend» bezeichnete.
Neun von zehn Mädchen gaben bei der Befragung an, oft oder manchmal ungewollt explizite Bilder geschickt oder mit sexistischen Spitznamen angesprochen zu werden. Einige berichteten auch davon, in der Schule ungewollt berührt zu werden. Oft spiele sich die Belästigung aber auch an unbeaufsichtigten Orten wie in Parks oder auf Partys ab.
Das Thema hatte in Grossbritannien im Frühjahr grosse Aufmerksamkeit bekommen, nachdem Tausende Schülerinnen und Studentinnen auf der Webseite «Everyone's Invited» ihre Erfahrungen von sexuellen Übergriffen schilderten. Daraufhin wurde die offizielle Untersuchung der Aufsichtsbehörde eingeleitet, bei der mehr als 900 junge Menschen an mehr als 30 Schulen befragt wurden.
Das britische Bildungsministerium kündigte an, Lehrer sollten künftig mehr Unterstützung erhalten, um sexuelle Belästigung in der Schule besser zu erkennen und damit umzugehen.