Behörden: Hunderte dürfen Hotel auf Teneriffa wegen Coronavirus nicht verlassen
Wegen eines Coronavirus-Verdachtsfalls dürfen auf der spanischen Ferieninsel Teneriffa hunderte Gäste vorerst die Zimmer ihres Hotels nicht verlassen.

Das Wichtigste in Kürze
- Auch in Tirol werden zwei Verdachtsfälle geprüft.
Das Hotel sei unter «sanitäre Kontrolle», nicht aber unter Quarantäne gestellt worden, sagte die Sprecherin der örtlichen Gesundheitsbehörde, Veronica Martín, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Ein italienischer Hotelgast war demnach am Montag positiv auf das Virus getestet worden.
Derzeit werde auf das Ergebnis eines zweiten Virus-Tests des Italieners gewartet, sagte die Behördensprecherin. Dieses werde voraussichtlich «am Nachmittag oder Abend» vorliegen.
Das betroffene «H10 Costa Adeje Palace» ist ein Vier-Sterne-Hotel mit 467 Zimmern auf der Kanareninsel. Es kann auch in Deutschland etwa über den Reiseveranstalter TUI gebucht werden. Die Hotelleitung war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Ein TUI-Sprecher erklärte in Hannover, in der Ferienanlage seien «etwa 200 TUI-Kunden aus verschiedenen Ländern» zu Gast. Zur Zahl der deutschen Gäste machte er keine Angaben.
«Unser Programm auf Teneriffa läuft wie geplant für alle anderen Hotels weiter», hiess es in der Erklärung. TUI werde «die Situation weiterhin genau beobachten» und stehe in Kontakt mit dem Hotel und den örtlichen Behörden. «Die Gesundheit und Sicherheit unserer Gäste hat für TUI höchste Priorität», versicherte der Touristikkonzern.
Wie ein britischer Gast AFP sagte, schob das Hotel eine Nachricht an seine Gäste durch die Zimmertüren, um über die Schutzvorkehrung zu informieren. Alle Gäste müssten in ihren Zimmern bleiben, bis die Gesundheitsbehörde etwas anderes entscheide, heisst es in dem auf Spanisch, Englisch, Französisch, Deutsch und Italienisch abgefassten Schreiben, das AFP vorlag.
In Spanien wurden bislang zwei Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus registriert - am 31. Dezember und am 9. Februar. Es handelte sich um einen Deutschen auf der Kanareninsel La Gomera und einen Briten auf Mallorca. Spanien gehört zu den meistbereisten Ländern der Welt. Die Regierung in Madrid hat sich wiederholt dagegen ausgesprochen, wegen des Coronavirus die Grenzkontrollen zu verschärfen.
Zwei weitere Verdachtsfälle wurden am Dienstag aus dem österreichischen Bundesland Tirol gemeldet. Zwei Menschen mit leichtem Fieber seien wahrscheinlich infiziert, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf die Landesregierung. Es müssten aber noch weitere Testergebnisse abgewartet werden. Bei den beiden handelt es sich dem Bericht zufolge um zwei 24-Jährige aus der norditalienischen Region Lombardei. Sie seien in einer Innsbrucker Klinik isoliert worden.