Behörden: Mädchen in Mariupol unter Trümmern verdurstet

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Ukraine,

Die sechsjährige Tanja starb nach Angaben des Bürgermeisters von Mariupol unter einem zerstörten Haus. Ukraines Präsident Selenskyj zeigt sich entsetzt: «Ein Kind starb an Dehydrierung. Im Jahr 2022!»

Menschenrechtler bezeichnen die Lage in der umkämpften Stadt Mariupol als katastrophal. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa
Menschenrechtler bezeichnen die Lage in der umkämpften Stadt Mariupol als katastrophal. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine macht Russland für den qualvollen Tod eines kleines Mädchens in der eingeschlossenen Hafenstadt Mariupol verantwortlich.

Die sechsjährige Tanja sei unter den Trümmern eines zerstörten Hauses verdurstet, schrieb Bürgermeister Wadym Bojtschenko im Nachrichtenkanal Telegram.

Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich entsetzt. «In Mariupol ist zum ersten Mal seit Jahrzehnten, zum ersten Mal seit der Nazi-Invasion ein Kind verdurstet», sagte Selenskyj. «Ein Kind starb an Dehydrierung. Im Jahr 2022!»

Russland und die Ukraine verhandeln seit Tagen über eine Evakuierung der strategisch wichtigen Stadt am Asowschen Meer. Bisher sind alle Versuche gescheitert. Beide Seiten geben sich gegenseitig die Schuld daran. Russland wirft seinerseits ukrainischen «Nationalisten» vor, sie verweigerten der Zivilbevölkerung die Flucht aus Mariupol.

Bürgermeister von Mariupol: Humanitäre Katastrophe

Hunderttausende Menschen harren dort nach örtlichen Angaben ohne Wasser, Elektrizität und Kommunikationsmittel aus. Es handle sich um eine humanitäre Katastrophe, schrieb Bürgermeister Bojtschenko weiter. Er warf der russischen Armee vor, Lieferungen von Lebensmitteln und Hilfsgütern zu verhindern.

Bojtschenko forderte eine Flugverbotszone. «Das wird unsere liebe Tanja nicht zurückbringen, aber es würde die Leben Tausender Kinder in der Ukraine schützen», betonte der Bürgermeister.

Wie die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa, mitteilte, wurden seit Kriegsbeginn am 24. Februar insgesamt 41 Kinder getötet und 76 verletzt.

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