Bei Evakuierungen aus Afghanistan etwa 300 Kinder ohne Familien ausgeflogen

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Genève,

Bei der chaotischen Evakuierungsmission aus Afghanistan sind zahlreiche Kinder von ihren Eltern getrennt worden.

US-Soldatin mit Baby auf dem Arm
US-Soldatin mit Baby auf dem Arm - US MARINE CORPS/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Unicef fordert schnelle Bemühungen zur Familienvereinigung.

Etwa 300 Minderjährige seien ohne ihre Familien ausgeflogen worden, teilte das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Dienstag mit. «Wir gehen davon aus, dass diese Zahl durch die laufenden Identifizierungen noch steigen wird», erklärte Unicef-Direktorin Henrietta Fore. Sie zeigte sich besorgt um das Wohlergehen und die Sicherheit der betroffenen Kinder.

Nach Angaben von Unicef wurden viele Kinder in den riesigen Menschenansammlungen vor dem Kabuler Flughafen von ihren Familien getrennt. Zehntausende Menschen drängelten sich vor dem Flughafengebäude und versuchten, einen Platz bei einem der Evakuierungsflüge zu erwischen. Einige der unbegleiteten Kinder seien mit Flügen nach Deutschland, Katar oder in weitere Länder gebracht worden.

«Ich kann mir nur vorstellen, wie verängstigt diese Kinder gewesen sein müssen, als sie plötzlich ohne ihre Familien dastanden», sagte Fore. Unbegleitete Minderjährige zählen ihren Angaben zufolge zu den «am stärksten gefährdeten Kindern auf der Welt».

Es sei nun von entscheidender Bedeutung, dass die Kinder und deren Eltern schnell identifiziert und die Familien wiedervereint werden könnten, sagte Fore. Alle an dem Identifizierungsprozess Beteiligten müssten solchen Fällen oberste Priorität einräumen, um Kinder «vor Missbrauch, Vernachlässigung und Gewalt» zu schützen. Unicef beteiligt sich eigenen Angaben zufolge bei der Suche nach Familienmitgliedern und vermissten Kindern.

Die unbegleiteten Kinder müssten derweil vorzugsweise bei entfernten Verwandten oder in einem familiären Umfeld untergebracht werden. Eine Unterbringung in Heimen dürfe nur ein letzter Ausweg sein. Fore forderte alle Länder, in denen unbegleitete Kinder weitere Familienangehörige haben, auf, eine Familienzusammenführung über «legale und sichere» Wege zu ermöglichen.

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