Bei Miosga: Ricarda Lang hat «Mist für Gold verkauft»
Ex-Grünen-Chefin Ricarda Lang zeigt sich in der ARD-Sendung von Caren Miosga selbstkritisch über ihre Kommunikation als Parteivorsitzende.
Ricarda Lang hat in der ARD-Sendung von Caren Miosga überraschend offen über ihre Zeit als Parteichefin der Grünen gesprochen. Sie räumte ein, in bestimmten Situationen «Mist für Gold» verkauft zu haben.
Alte Aussage sorgte für Beschämung
Der Anlass für diese Selbstkritik war ein Einspieler von einer Pressekonferenz vom März 2023. Damals hatte Lang laut «Stern» behauptet:
Jeder Neubau von Autobahnen in Deutschland soll künftig zwingend mit der Installation von Anlagen für erneuerbare Energien einhergehen. Konfrontiert mit dieser Aussage, reagierte Lang mit Scham.
«Wenn man es jetzt sieht, dann schämt man sich natürlich. Das ist ja einfach ziemlich peinlich», gestand sie laut «Spiegel».
Kritik an politischer Kommunikation
Lang erklärte ihre damalige Kommunikationsstrategie mit dem Druck, Erfolge präsentieren zu müssen. Sie beschrieb die Situation als «Battle, wer am meisten rausgetragen hat».
«Welt» berichtet, dass Lang die Pressekonferenz als Wettbewerb zwischen den Parteichefs wahrnahm. Sie stand zwischen Lars Klingbeil und Christian Lindner und fühlte sich gedrängt, Erfolge vorzuweisen.
Lang ruft bie Miosga zu Veränderungen auf
Die Ex-Grünen-Chefin forderte einen neuen Umgang der Politik mit den Bürgern. «Wir müssen anfangen, die Menschen wieder wie Erwachsene zu behandeln», zitiert «Focus» die Politikerin.
Lang kritisierte auch die «Blasenlogik» des politischen Berlins. Sie betonte, dass das Misstrauen in der Bevölkerung wachse, wenn Probleme nicht angesprochen würden.
So reagierten die anderen Gäste
Auch Peer Steinbrück, ehemaliger SPD-Politiker, warnte vor den Folgen des schwindenden Vertrauens in die Politik. Er sieht die Gefahr, dass die Bundestagswahlen 2029 zu einer «Nagelprobe auf unseren Parlamentarismus» werden könnten.
Langs offene Worte wurden von Moderatorin Miosga positiv aufgenommen. «Sie reden ja nach ihrem Rücktritt so viel freier», lobte sie laut «Stern».
Die Diskussion zeigt, dass die politische Kommunikation in Deutschland vor grossen Herausforderungen steht. Es bleibt abzuwarten, ob Langs Selbstkritik zu Veränderungen führen wird.