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Belarus: Opposition fordert Freilassung von Gefangenen

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Weissrussland,

Belarus hat ein weiteres Protest-Wochenende erlebt. Zehntausende gingen Lukaschenko auf die Strasse. Und die Polizei schritt wieder ein. Wie geht es nun weiter?

Bereitschaftspolizisten blockieren eine Strasse mit einem Militärfahrzeug in Minsk. Foto: ---/AP/dpa
Bereitschaftspolizisten blockieren eine Strasse mit einem Militärfahrzeug in Minsk. Foto: ---/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Nach neuen Grossdemonstrationen in Belarus (Weissrussland) gegen Staatschef Alexander Lukaschenko fordert die Demokratiebewegung die Freilassung aller Gefangenen.

Bei Protesten am Wochenende hatte die Polizei nach bisher veröffentlichten Angaben insgesamt rund 200 Menschen in Gewahrsam genommen. Es wird erwartet, dass das Innenministerium am Montag genaue Zahlen vorlegen wird.

Die meisten Festnahmen gab es demnach in der Hauptstadt Minsk. Dort beteiligten sich am Sonntag Zehntausende Menschen an Protestmärschen.

Lukaschenko will sich mit Putin treffen

Mit Spannung wird erwartet, wann Lukaschenko Kremlchef Wladimir Putin treffen wird. Beide Präsidenten verabredeten am Sonntag ein Treffen in Moskau. Ein genauer Zeitpunkt wurde nicht genannt.

Russland hatte sich zuletzt demonstrativ hinter Lukaschenko gestellt. Putin sicherte Belarus auch den Einsatz von eigenen Sicherheitskräften bei einer Eskalation im Nachbarland zu.

Abbruch der Proteste nicht in Sicht

Auch zu Wochenbeginn wird mit neuen Protesten gerechnet - sie gehen damit in die vierte Woche. Auslöser war die Präsidentenwahl am 9. August, die international wegen massiver Fälschungsvorwürfe in der Kritik steht.

Lukaschenko hatte sich dabei mit 80,1 Prozent als Sieger für eine sechste Amtszeit bestätigen lassen. Seine Gegner sehen aber die Oppositionelle Swetlana Tichanowskaja als neue Präsidentin. Sie war ins EU-Nachbarland Litauen geflüchtet.

Belarus
Die Proteste in Weissrussland gegen Lukaschenko und das Wahlergebnis gehen weiter. - keystone

Die Demokratiebewegung mit der 37-Jährigen an der Spitze fordert den Rücktritt des als «letzten Diktator Europas» verschrienen Präsidenten. Ausserdem fordern sie Neuwahlen und die Freilassung aller politischen Gefangenen. Die Opposition hat der Führung in Minsk einen Dialog angeboten, den der autoritäre Staatschef bislang aber vehement ablehnt.

Lukaschenko feierte am Sonntag Geburtstag

Lukaschenko wurde am Sonntag 66 Jahre alt. Offiziell feiern will er erst am Montag gemeinsam mit seinen dann 16 Jahre alten Sohn. Am Sonntag wurde ein Foto veröffentlicht, das ihn mit einer Maschinenpistole am Palast der Unabhängigkeit in Minsk zeigte. Bereits vor einer Woche trat er mit einer Kalaschnikow auf.

Proteste in Belarus
Dieses Standbild, das aus einem von der staatlichen Fernseh- und Rundfunkgesellschaft von Belarus zur Verfügung gestellten Video erstellt wurde, zeigt Alexander Lukaschenko, Präsident in Belarus, der ein Sturmgewehr Modell Kalaschnikow in den Händen hält. - dpa

Tausende Menschen hatten gestern vor dem Palast demonstriert, der von Sicherheitskräften massiv geschützt wurde. Eigentlich sollte der Protestmarsch zum Unabhängigkeitsplatz gehen - doch der war mit Metallgittern komplett abgesperrt.

Unabhängige Berichterstattung in Belarus immer schwieriger

Die Führung in Minsk ging in den vergangenen Tagen auch massiv gegen Journalisten vor. Etlichen Medienvertretern wurde die Akkreditierung entzogen. Viele wurden des Landes verwiesen.

Bereits am Wochenende wurde das Vorgehen international verurteilt. Am Montag dürften weitere Reaktionen folgen. Journalistenverbände kritisieren, dass eine unabhängige Berichterstattung in Belarus immer schwieriger wird.

Die EU-Aussenminister hatten sich erst am Freitag auf weitere Sanktionen gegen ranghohe Unterstützer des Präsidenten in Minsk verständigt. Demnach sollen mehr Personen als zuletzt geplant mit Strafmassnahmen belegt werden.

Das Wichtigste in Kürze

  • In Belarus fanden am Wochenende weitere Protestmärsche gegen Staatschef Lukaschenko statt.
  • Die Opposition fordert die Freilassung der Gefangenen.

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