Belarus wirft Polen Luftraum-Verletzung vor – Warschau hält dagegen
Polen hat mit einem Militärhubschrauber den Luftraum von Belarus verletzt, sagt Minsk. Warschau will den Vorfall prüfen, kontert aber die Vorwürfe.
Das Wichtigste in Kürze
- Polen soll mit einem Hubschraubern den belarussischen Luftraum verletzt haben.
- Aus Warschau heisst es, man soll derartige Infos aus Minsk mit Vorsicht geniessen.
- In der Regel entsprächen diese nicht der Wahrheit.
Belarus hat dem Nachbarland Polen vorgeworfen, mit einem Militärhubschrauber unerlaubt in den eigenen Luftraum eingedrungen zu sein. Die Maschine vom Typ Mi-24 sei am Freitag in die Grenzregion Berestowiz geflogen und wenig später nach Polen zurückgekehrt, meldete die staatliche belarussische Agentur Belta unter Berufung auf den Grenzschutz des autoritär geführten Landes. Unabhängig überprüfen liessen sich diese Angaben zunächst nicht.
Der stellvertretende polnische Aussenminister Pawel Jablonski sagte im Sender Polsat News: «Wir werden die Situation analysieren, aber man muss derartige Erklärungen seitens der belarussischen Dienste mit sehr grosser Vorsicht behandeln.» Diese basierten in der Regel nicht auf der Wahrheit, sondern verfolgten das politische Ziel, sich feindselig gegenüber Polen zu verhalten, betonte Jablonski.
Auch Polen äusserte schon Vorwürfe
Erst Anfang August hatte das EU- und Nato-Land Polen seinerseits eine Luftraum-Verletzung durch einen belarussischen Hubschrauber gemeldet. Polen informierte damals die Nato über den Vorfall und beschloss, weitere Truppen an die Grenze zu Belarus zu entsenden. Minsk wies die Vorwürfe zurück.
Die Beziehungen der beiden Nachbarstaaten sind seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, in dem Belarus Moskau unterstützt, besonders angespannt. Zusätzlich besorgt ist Polen wegen der Stationierung russischer Wagner-Söldner in Belarus.