Der polnische Geheimdienst hat zwei mutmassliche russische Agenten festgenommen, die Anwerbe-Aufkleber für die Söldnertruppe Wagner verbreitet haben sollen.
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Wagner-Chef Prigoschin im Mai. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der polnische Geheimdienst nahm zwei Russen nach Hinweisen aus der Bevölkerung fest.
  • Sie sollen rund 300 Aufkleber mit Anwerbepropaganda für Wagner angebracht haben.
  • Nach Behördenangaben wurden bei den Verdächtigen über 3000 weitere Aufkleber gefunden.
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Die beiden russischen Staatsbürger hätten Ende der vergangenen Woche rund 300 Anwerbezettel in Krakau und Warschau an öffentlichen Plätzen angebracht, teilte der Sprecher des Koordinators der Geheimdienste, Stanislaw Zaryn, am Montag in einem Videoclip in sozialen Medien mit.

Am Wochenende hatten Bürger die Polizei in Krakau auf die Aufkleber aufmerksam gemacht. Auf den Zetteln war das Logo der Wagner-Leute abgebildet, darunter stand auf Englisch: «Wir sind hier. Schliess dich an.» Der darunter gedruckte QR-Code führte nach Polizeiangaben auf eine Rekrutierungs-Webseite der Söldnertruppe. Nach Angaben von Zaryn haben die Ermittler bei den Tatverdächtigen mehr als 3000 solcher Propaganda-Aufkleber sichergestellt.

Ermittlungen wegen feindlicher Spionage aufgenommen

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Spionage für einen feindlichen Geheimdienst zum Schaden Polens sowie wegen Mitgliedschaft in einer internationalen Terrororganisation. Nach Angaben der Nachrichtenagentur PAP drohen den Männern bis zu zehn Jahre Haft.

In Polen ist die Nervosität gewachsen, seitdem Truppen der Privatarmee von Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin nach einem gescheiterten Aufstand gegen Moskau im benachbarten Belarus ihr Lager aufschlugen. Nach Angaben der Führung in Minsk sollen die Wagner-Kämpfer die belarussische Armee schulen.

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