Beschuldigter nach Gleisattacke: «Es tut mir unendlich leid»
Vor einem Jahr schubste ein Mann in Frankfurt (D) eine Mutter und ihren Sohn (†8) vor einen einfahrenden Zug. Nun steht der Beschuldigte vor Gericht.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Mittwoch startet der Prozess um die tödliche Gleis-Attacke von Frankfurt.
- Vor Gericht zeigt sich der mutmassliche Täter reuig.
- Wegen einer psychischen Erkrankung ist der Eriträer schuldunfähig.
Im Prozess um die tödliche Gleisattacke am Frankfurter Hauptbahnhof hat sich der Beschuldigte zu der Tat geäussert. «Es tut mir unendlich leid, ganz besonders für die Familie», hiess es in einer Erklärung, die der Anwalt des Mannes zum Prozessbeginn am Mittwoch abgab.
Der Beschuldigte soll einen Jungen und seine Mutter Ende Juli vergangenen Jahres vor einen einfahrenden ICE gestossen haben. Der Achtjährige kam ums Leben, die Mutter konnte sich in letzter Minute retten. Die Tat sorgte bundesweit für Entsetzen.
Mutmasslicher Täter nicht schuldfähig
Der aus Eritrea stammende Tatverdächtige ist nach einem vorläufigen psychiatrischen Gutachten wegen einer psychischen Erkrankung schuldunfähig.
Die Staatsanwaltschaft hat ihn deshalb nicht angeklagt, sondern beantragt in einem sogenannten Sicherungsverfahren seine dauerhafte Unterbringung in der Psychiatrie, da eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit bestehe, dass er weitere Taten begehe. Er hatte zuletzt in der Schweiz gelebt.
Bei der Tat am 29. Juli 2019 wurde auch eine damals 78-Jährige verletzt, die der Angreifer ebenfalls gestossen haben soll, sie stürzte auf den Bahnsteig. Der Mann floh, doch Passanten verfolgten ihn und er konnte ausserhalb des Bahnhofs festgenommen werden. Der Fall löste auch eine Debatte über die Sicherheit an Bahnsteigen aus.