Bevölkerung von Vorarlberg (Ö) will Red Bull nicht

Die Getränkehersteller Rauch, Red Bull und Ball wollten in Vorarlberg (Ö) mehr produzieren. Ihr Erweiterungsprojekt stiess aber auf Protest bei den Bewohner.

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Der Konzern von Red Bull und zwei anderen Getränkefirmen wird von den Menschen in Vorarlberg nicht geduldet. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Rauch, Red Bull und Ball wollten ihre Produktion in Ludesch (Ö) ausbauen.
  • Die Gemeindevertretung und die Vorarlberger Landesregierung stimmten dem Projekt zu.
  • Aus der Bevölkerung gab es aber Widerstand, am Sonntag stimmten die Stimmbürger dagegen.

Eine kleine Vorarlberger Gemeinde erteilte der mächtigen Getränkeindustrie am Sonntag eine Abfuhr. In Ludesch (Ö) haben 56 Prozent der Stimmberechtigten gegen ein gemeinsames Erweiterungsprojekt der Firmen Rauch, Red Bull und Ball gestimmt.

In den Vorarlberger Gemeinden Nüziders und Ludesch sind die drei Grossen der Getränkeindustrie Nachbarn: Red Bull, Ball Packaging und Rauch.

Red Bull erzeugt in Ludesch sein Konzentrat. Und schickt es ein paar Meter hinüber nach Nüziders, zum Nachbarn Rauch, der füllt es in Dosen von Ball ab. Der US-amerikanische Verpackungsriese produziert in Vorarlberg bis zu neun Millionen Dosen am Tag.

Getränkeriesen wollten in Vorarlberg ausbauen

Weil die drei Betriebe an ihre Kapazitätsgrenzen stossen, wollen sie ausbauen. Rauch, Red Bull und Ball drängen in die Landesgrünzone. Der Fruchtsafthersteller Rauch hatte seine Absicht zur Produktions- und Lagererweiterung 2016 bekannt gegeben.

Darauf votierte die Gemeindevertretung mit 21:1 Stimmen für die Umzonung der betroffenen Flächen. Auch das übergeordnete Organ, die Landesregierung von Vorarlberg stimmte dem Plan zu.

Protest in der Bevölkerung

Das sorgte für zum Teil massiven Widerstand in der Bevölkerung. Im Sommer hatten 950 Einwohner mit einer Unterstützungserklärung eine Volksabstimmung erzwungen. Bei 3515 Einwohnern wären dafür lediglich 477 Unterschriften notwendig gewesen.

Die Gegner sehen unter anderem den Boden- und Klimaschutz sowie die Grundwasserversorgung gefährdet. Und stellten die grundsätzliche Frage in den Raum, ob die Wirtschaft «mit Geld alles kaufen» könne.

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Bei der Bevölkerung von Vorarlberg kommt Red Bull nicht gut an. (Symbolbild) - keystone

Kurz vor der Volksabstimmung hatte das Unternehmen Rauch eine Medienkonferenz mitten in Ludesch abgehalten. Und 5 Millionen Euro für die Gemeinde in Aussicht gestellt, die für Projekte wie beispielsweise eines Kindergartens verwendet werden sollten. Die Unternehmen Rausch, Red Bull und Ball argumentierten vor allem mit Arbeitsplätzen und der Absicherung der regionalen Wirtschaft.

Wie geht es weiter?

Am Sonntag stimmten die Ludescher gegen die Umzonung. Der Fruchtsafthersteller Rauch erklärte in einer Mitteilung, «das demokratische Ergebnis der Volksabstimmung zur Kenntnis» zu nehmen. Die weitere Vorgangsweise werde nun mit den Projektpartnern besprochen. Derzeit gebe es noch keine konkrete Planung für ein Ersatzprojekt.

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