Bitcoin steigt erneut auf Rekordhoch - und stürzt wieder ab

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Deutschland,

Wer in Bitcoin investiert, sollte starke Nerven haben. Nach dem Allzeit-Hoch im Jahr 2017 klettert die Kryptowährung in diesen Tagen auf neue Rekorde. Doch dann machen Anleger wieder Kasse. So bleibt der Kurs noch immer unter einer wichtigen Schwelle.

Erst am Montag hatte die Digitalwährung Bitcoin ihr Rekordhoch aus dem Jahr 2017 übersprungen. Foto: Ina Fassbender/dpa
Erst am Montag hatte die Digitalwährung Bitcoin ihr Rekordhoch aus dem Jahr 2017 übersprungen. Foto: Ina Fassbender/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hoffnung vieler Bitcoin-Fans auf eine stetigere Kursentwicklung hat sich zunächst nicht bewahrheitet.

Im Gegenteil: Nachdem die dem Marktvolumen nach grösste Digitalwährung am Dienstagvormittag erneut ein Rekordhoch markiert hatte, brach sie am Nachmittag ein.

Dabei sah es am Morgen zunächst so aus, als könnte die Kryptowährung erstmals die Marke von 20.000 US-Dollar übersteigen. Mit 19.918 Dollar wurde auf der Handelsplattform Bitstamp zwischenzeitlich ein Rekordhoch markiert. Am frühen Nachmittag stürzte der Kurs aber bis auf 18.100 Dollar ab.

Erst am Montag hatte die rund eine Dekade alte Internetwährung ihr Rekordhoch aus dem Jahr 2017 übersprungen. Unter Optimisten hatte dies Hoffnungen geweckt, der Kursanstieg sei dieses Mal nachhaltiger als während der wilden Rekordjagd vor etwa drei Jahren. Damals folgte auf den drastischen Kursanstieg ein ebenso drastischer Kursverfall.

Bitcoin-Befürworter nennen handfeste Gründe für ihre Hoffnung auf mehr Stabilität. So hatte der grosse Bezahldienst Paypal vor wenigen Wochen eine Art Ritterschlag erteilt, indem er die Bezahlung mit Bitcoin und Co. ankündigte. Auch wird angeführt, es interessierten sich zunehmend professionelle Anleger wie Vermögensverwalter für Kryptowährungen, was kurzfristige Kurskapriolen zumindest unwahrscheinlicher mache.

Der jüngste Kursritt dürfte allerdings eher die Warnungen von Verbraucherschützern bestätigen, die in Kryptowährungen vor allem ein «hochriskantes Spekulationsobjekt» sehen. «Kryptowährungen unterliegen starken Kursschwankungen», warnte unlängst die Verbraucherzentrale Hamburg. Ihr Wert hänge allein von der Nachfrage ab. «Bricht die Nachfrage ein, verliert auch die Währung an Wert.» Die Verbraucherschützer verweisen darauf, dass Bitcoins keine zusätzlichen Zinsen abwerfen. «Weiterer Nachteil: Der Markt für Kryptowährungen ist nicht durch eine Finanzaufsicht reguliert. Es fehlen staatliche Sicherungssysteme.»

Bei der langfristigen Bewertung von Bitcoin spielt die Tatsache eine massgebliche Rolle, dass die Kryptowährung als endliche Ressource und damit als ein prinzipiell knappes Gut definiert ist. Im Jahr 2008 veröffentlichte jemand unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto ein Dokument, das eine digitale Währung beschreibt. 2009 wurde die dazugehörige Bitcoin-Software öffentlich gemacht. Die höchste Anzahl an Bitcoin ist in dem Papier auf knapp unter 21 Millionen Bitcoin festgelegt worden. Diese maximale Geldmenge ist auch im Bitcoin-Code festgezurrt. Daher kann hier nicht zusätzliches Geld «gedruckt» werden wie bei herkömmlichen Währungen, die der Kontrolle einer Zentralbank unterliegen.

Im Vergleich zum Handel mit anderen knappen Vermögensgegenständen wie Gold handelt es sich beim Bitcoin allerdings um ein vergleichsweise kleines Projekt. Vor diesem Hintergrund weisen Experten wie der Frankfurter Wirtschaftswissenschaftler Philipp Sandner darauf hin, dass der Bitcoin-Markt relativ gesehen über eine recht geringe Liquidität verfügt. «Auch dies ist ein Grund für die hohe Volatilität.»

Bedroht wird der Wert des Bitcoin auch durch eine mögliche staatliche Regulierung. Wenn Wirtschaftsräume wie die Volksrepublik China, die Vereinigten Staaten oder die Europäische Union den Handel mit Bitcoin scharf regulieren oder gar verbieten würden, könnte entsprechend auch der Tauschkurs zu den klassischen Währungen einbrechen. Ausserdem steht der Bitcoin mit anderen Kryptowährungen wie Ethereum oder Ripples XRP in Konkurrenz, die auch mit deutlich weniger Stromverbrauch «geschürft» werden können.

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