Der Hersteller der Bayesian sagt, die Yacht sei innerhalb von 16 Minuten gesunken. Die Crew hätte die Gäste also warnen können.
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Die Bayesian sank vor Sizilien, sechs Menschen kamen ums Leben. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut dem Bootshersteller sank die Bayesian innert 16 Minuten.
  • In dieser Zeit versuchte die Crew, die Jacht mit Anker und Motor auf Kurs zu halten.
  • Sie hätte aber auch Zeit gehabt, um die Passagiere zu warnen.
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Nach dem schweren Jachtunglück vor Sizilien konnten sechs Leichen, darunter jene des Milliardärs Mike Lynch, gefunden werden. Seine Tochter wird weiter vermisst. Nun beginnt auch die Aufarbeitung des Bootsuntergangs.

Giovanni Costantino, der Chef der Firma, die die Bayesian gebaut hat, macht der Crew Vorwürfe. Er ist sich sicher, dass «menschliches Versagen» zum Unglück geführt hat. Gegenüber dem «Corriere della Sera» sagte er auch, es sei vermeidbar gewesen. Der Sturm sei erwartet worden, deswegen seien auch keine Fischer in der Bucht gewesen.

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Die Bayesian sank vor Sizilien, sechs Menschen starben, eine Person wird noch vermisst.
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Die Crew-Mitglieder überlebten bis auf den Koch alle.
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Der Bootshersteller vermutet menschliches Versagen hinter dem Unglück.
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Er sagt auch, die Besatzung hätte genügend Zeit gehabt, die Passagiere zu wecken und zu warnen.

In der «Financial Times» äussert er weitere Vorwürfe: Die Besatzung hätte die Passagiere warnen können. Es gibt zwar Videos, die zeigen, wie die Jacht innert 60 Sekunden sank. Costantino aber sagt: «Die Tortur dauerte 16 Minuten.» Dies würde das Tracking-System zeigen.

Das Boot wurde von den starken Winden erfasst. Mit dem Anker und dem Motor versuchte die Crew, die Jacht zu stabilisieren. Vom ersten Moment des Rettungsversuchs bis zum Absinken seien 16 Minuten vergangen, erklärt Costantino. In dieser Zeit hätten die Passagiere gewarnt, an Deck geholt und so womöglich gerettet werden können.

«Irgendwann war die Bayesian dann verschwunden»

Die Karten des Trackingsystems zeigen, dass ein weiteres Schiff gleichzeitig ähnliche Probleme hatte. Etwas entfernt folgte es einem fast identischen Bewegungsmuster. Die «Sir Robert Baden Powell» überstand das Unwetter dann auch. Kapitän Karst Börner sagte zu italienischen Medien, man habe den Sturm erwartet und sei vorbereitet gewesen.

Er erzählt auch, man habe Schwierigkeiten gehabt, das Schiff mit Anker und Motor auf Kurs zu halten. Die Bayesian habe er hinter sich gesehen. «Wir schauten ab und zu nach, um zu sehen, wo sie war. Irgendwann war sie dann verschwunden

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