Boris Johnson: Bericht über Lockdown-Partys wird stark zensiert

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Grossbritannien,

Mit viel Spannung wird der Lockdown-Party-Bericht in Grossbritannien erwartet. Für die Öffentlichkeit gibt es aber wohl nur eine stark zensierte Version.

ARCHIV - Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, verlässt die 10 Downing Street, um an der wöchentlichen Sitzung der «Prime Minister's Questions» im britischen Parlament teilzunehmen. ( Foto: Kirsty Wigglesworth/AP/dpa
ARCHIV - Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, verlässt die 10 Downing Street, um an der wöchentlichen Sitzung der «Prime Minister's Questions» im britischen Parlament teilzunehmen. ( Foto: Kirsty Wigglesworth/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Kirsty Wigglesworth

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ermittlungen der Polizei zu den Lockdown-Partys in England sind fast zu Ende.
  • Der mit Spannung erwartete Untersuchungsbericht soll auch veröffentlicht werden.
  • Für die Menschen in Grossbritannien gibt es aber nur eine stark zensierte Version.

Der mit Spannung erwartete Untersuchungsbericht zu Lockdown-Partys in der Downing Street soll in einer stark zensierten Version veröffentlicht werden. Das berichteten britische Medien am Freitagabend übereinstimmend unter Berufung auf Regierungsquellen. Die Übergabe des Berichts an Premierminister Boris Johnson steht demnach kurz bevor. Mit der offiziellen Vorstellung im Londoner Unterhaus wird nicht vor Anfang der Woche gerechnet.

Die Zensur des ursprünglich als brisant geltenden Berichts hängt mit Ermittlungen der Polizei zusammen. Diese hatte am Freitag in einem Statement darum gebeten, «in dem Bericht des Cabinet Office nur minimalen Bezug auf die Veranstaltungen zu nehmen, die von der Metropolitan Police untersucht werden». Damit solle «jegliche Voreingenommenheit» bei den Ermittlungen verhindert werden, hiess es zur Begründung.

Boris Johnson
Boris Johnson steht wegen der «Partygate»-Affäre weiter unter Druck. - AFP

Danach war zunächst unklar, ob der Gray-Bericht erst deutlich verspätet nach Abschluss der Polizei-Ermittlungen veröffentlicht werden würde oder zeitnah in einer zensierten Version. Die Entscheidung für letzteres dürfte für Boris Johnson eine willkommene Nachricht sein - zumal nicht mit einer späteren, weiteren Veröffentlichung des vollständigen Berichts gerechnet wird. Die Oppositionsparteien pochen auf eine vollständige Veröffentlichung.

Bei der polizeilichen Ermittlung hingegen könnte es später lediglich darum gehen, ob Beteiligte Bussgelder zahlen müssen. Damit könnte die Sprengkraft beider Untersuchungen, von denen nicht weniger als Johnsons politisches Überleben abhängt, deutlich abgeschwächt werden.

Johnson will sich nicht zu Lockdown-Partys äussern

Johnson hatte bislang so gut wie alle Fragen zu den Partys unter Verweis auf die laufenden Untersuchungen abgeschmettert und jegliche Kenntnis von Lockdown-Verstössen abgestritten. Nun gewinnt er wertvolle Zeit, denn ein stark zensierter Bericht dürfte ihn wohl kaum gefährden. Die Gefahr einer Revolte in seiner Fraktion scheint damit vorerst abgewendet.

Berichten zufolge sollen Regierungsmitarbeiter und auch Johnson selbst während der Pandemie mit Feiern die eigenen Regeln missachtet haben. Sollte sich das bestätigen, gilt ein Misstrauensvotum gegen Johnson, für das sich mindestens 54 Tory-Abgeordnete schriftlich gegen ihn positionieren müssten, als wahrscheinlich. Doch bis das geklärt ist, dürften nun Wochen vergehen.

johnson
Boris Johnson soll sich nicht gegen die Lockdown-Regeln gehalten haben (Archiv). - sda - Keystone/PA Wire/Dan Kitwood

Die Liste der mutmasslich illegalen Zusammenkünfte ist lang: Mehrere Weihnachtsfeiern, eine Geburtstagsrunde, eine Gartenparty und nächtliche Besäufnisse vor dem Begräbnis des Queen-Gatten Prinz Philip. Viele Britinnen und Briten zeigten sich zuletzt empört.

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