Brand im Elsass: Staatsanwaltschaft untersucht fahrlässige Tötung
Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung nach dem Brand in einer Ferienunterkunft in Ostfrankreich aufgenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Elf Menschen starben nach einem Brand in einer französischen Ferienunterkunft.
- Es wurde eine Untersuchung wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung eingeleitet.
- Möglicherweise seien bestimmte Sicherheitsvorschriften nicht eingehalten worden.
Nach dem Brand in einer Ferienunterkunft im Elsass mit elf Toten hat die Staatsanwaltschaft eine Untersuchung eingeleitet. Der Verdacht lautet auf fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung. Möglicherweise seien bestimmte Sicherheitsvorschriften nicht eingehalten worden, teilte die Staatsanwaltschaft Paris am Freitag mit.
Nun müsse zunächst die Brandursache ermittelt werden. Die Ermittlungen sind umfangreich und die Opfer kamen aus ganz Frankreich. Daher befasst sich nicht die örtliche Behörde, sondern eine spezielle Einheit in Paris mit dem Fall.
Elf Menschen starben
Am Mittwochmorgen gegen 6.30 Uhr hatte es in der Ferienunterkunft in Wintzenheim etwa 50 Kilometer von Freiburg entfernt gebrannt. Zu dem Zeitpunkt hielten sich zwei Gruppen mit Menschen mit leichter geistiger Behinderung in dem Haus auf.
17 Menschen konnten sich retten, einer von ihnen wurde verletzt. Elf Menschen starben. Zehn der Opfer stammen Medienberichten zufolge aus Lothringen, ein Opfer kam aus dem Elsass.
Wie die Regionalzeitung «Les Dernières Nouvelles d'Alsace» berichtete, stehen auf dem Areal in dem Wintzenheimer Ortsteil La Forge mehrere Ferienunterkünfte. Das frühere landwirtschaftliche Gebäude, das gebrannt habe, sei von 2017 an umgebaut worden. Im Erdgeschoss habe es eine Unterkunft gegeben, im Obergeschoss eine weitere mit acht Zimmern. Das berichtete das Blatt unter Berufung auf frühere Internetannoncen der Herberge, die teilweise nicht mehr zu finden seien.
«Es gab also zwei Unterkünfte in dem Gebäude, das gebrannt hat», resümierte die Zeitung. Insgesamt waren dort laut Staatsanwaltschaft 28 Menschen untergebracht.
Gebäude hätte keine Gäste empfangen sollen
Derzeit gehen die Ermittler davon aus, dass es einen Schwelbrand gegeben hat. Die Unterkunft bestehe zum Teil aus Fachwerk, hiess es. Das Holz habe wohl erst nach einigen Stunden wirklich Feuer gefangen. Etwa 300 von 500 Quadratmetern verbrannten.
Französische Medien berichteten am Donnerstag, die Unterkunft in Wintzenheim habe möglicherweise nicht über ausreichend oder die richtigen Feuermelder verfügt. Einrichtungen, die Gäste empfangen, sind laut französischen Behörden selbst dafür verantwortlich, Sicherheitsregeln einzuhalten. Dies werde durch verschiedene Kontrollen überprüft. Der stellvertretende Bürgermeister von Wintzenheim, Daniel Leroy, sagte: Das Gebäude sei noch für landwirtschaftliche Zwecke gemeldet gewesen und hätte keine Gäste empfangen sollen.