Paris unter Schock - Kathedrale Notre-Dame teilweise abgebrannt

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Frankreich,

Schock und Entsetzen in aller Welt: Die berühmte Pariser Kathedrale Notre-Dame ist teilweise einem Grossbrand zum Opfer gefallen.

Rund 400 Feuerwehrleute kämpfen gegen den Brand von Notre-Dame
Rund 400 Feuerwehrleute kämpfen gegen den Brand von Notre-Dame - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Präsident Macron: «Das Schlimmste konnte verhindert werden».

Die Flammen brachten am Montagabend den Kirchturm zum Einsturz und zerstörten weite Teile des Dachstuhls, wie die Feuerwehr mitteilte. Präsident Emmanuel Macron zeigte sich nach mehrstündigen Löscharbeiten vorsichtig optimistisch: «Das Schlimmste konnte verhindert werden», sagte er. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung.

Macron betonte, die Fassade der gotischen Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert und die beiden Glockentürme seien dank des beherzten Einsatzes der Feuerwehr nicht eingestürzt. «Der Kampf ist aber noch nicht vollständig gewonnen», sagte der sichtlich bewegte Staatschef. «Wir werden Notre-Dame wieder aufbauen», versprach der Präsident, der eine ursprünglich geplante Fernsehansprache zu den «Gelbwesten»-Protesten wegen des Feuers absagte.

An der Kathedrale waren rund 400 Feuerwehrleute im Grosseinsatz und kämpften mit Löschwagen gegen das Feuer. Nach Angaben von Einsatzleiter Jean-Claude Gallet konnte die Struktur der gotischen Kirche «gerettet» werden. Die Kirche könne «in ihrer Gesamtheit erhalten» werden, erklärte er nach rund vierstündigen Arbeiten.

Der Feuerwehr zufolge war der Brand gegen 18.50 Uhr am Montag auf dem Dachboden der Kathedrale ausgebrochen und hatte sich rasend schnell ausgebreitet. Der Brand könnte nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft mit Arbeiten am Dach der Kathedrale im Zusammenhang stehen. Das Feuer schien von den Baugerüsten auszugehen, die auf dem Dach installiert waren.

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo sprach von einem «furchtbaren Brand» und einer «schrecklichen Prüfung» für die Stadt, die seit 2015 eine Serie islamistischer Anschläge erlebt hat. Sie rief die Menschen über Twitter auf, die Sicherheitsabsperrungen zu respektieren.

Am Ufer der Seine und auf den Pariser Brücken kamen tausende Menschen zusammen. Sichtlich geschockte Pariser und Touristen versammelten sich, einige weinten, andere beteten. Als der 93 Meter hohe Kirchturm in sich zusammenbrach, schnappten viele hörbar nach Luft.

«Das ist verrückt, ich kann es nicht glauben. Mir ist zum Weinen zumute», sagte Nathalie, eine 50-jährige Französin. «Paris ist entstellt. Die Stadt wird nie wieder so sein wie zuvor», sagte Philippe, ein Mittdreissiger.

Die Tragödie rief weltweit Bestürzung hervor: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) liess über Regierungssprecher Steffen Seibert erklären, es tue «weh, diese schrecklichen Bilder» zu sehen. Notre-Dame sei ein Symbol Frankreichs und der europäischen Kultur. Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD) twitterte, «die brennende Notre-Dame trifft auch uns ins Herz».

US-Präsident Donald Trump schrieb auf Twitter, es sei «schrecklich», dem «massiven Brand» zuzusehen. Auch die britische Premierministerin Theresa May bekundete ihre Anteilnahme. Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan sprach von «herzzerreissenden Szenen».

Der Vatikan erklärte, Notre-Dame sei «ein Symbol der Christenheit in Frankreich und der ganzen Welt». Die Tragödie ereignete sich nur wenige Tage vor Ostern, dem wichtigsten Fest im Christentum.

Die Generaldirektorin der Unesco, Audrey Azoulay, teilte auf Twitter mit, die Unesco werde Frankreich zur Seite stehen, um dieses «Welterbe von unschätzbarem Wert» zu retten.

Die Kathedrale war gerade erst für elf Millionen Euro mit öffentlichen Geldern saniert worden. Notre-Dame gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der französischen Hauptstadt. Jedes Jahr besuchen zwischen zwölf und 14 Millionen Menschen die Kathedrale.

Der Grundstein des katholischen Gotteshauses wurde im Jahr 1163 gelegt. Berühmt wurde die Kathedrale vor allem durch den Roman «Der Glöckner von Notre-Dame» des Schriftstellers Victor Hugo von 1831.

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