Bregenzer Festspiele: Warnung vor ausgrenzender Sprache
Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen mahnt bei seiner Rede bei den Bregenzer Festspielen zur Achtsamkeit beim Sprachgebrauch.
Das Wichtigste in Kürze
- Alexander Van der Bellen warnt vor ausgrenzender Sprache bei den Bregenzer Festspielen.
- Er kritisiert den «Ablenkungskampf um Begrifflichkeiten und Deutungshoheiten».
Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat bei der Eröffnung der 77. Bregenzer Festspiele am Mittwoch vor ausgrenzender Sprache gewarnt. Alexander Van der Bellen kritisierte scharf den «Ablenkungskampf um Begrifflichkeiten und Deutungshoheiten» sowie den Populismus.
Wie in den vergangenen Jahren sprach das österreichische Staatsoberhaupt in seiner Eröffnungsrede in Bregenz nur am Rande über Kunst.
Sprache darf nicht zum Ausgrenzen verwendet werden
Sein Appell: «Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen, dass Sprache wieder zum Ausgrenzen verwendet wird. Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen, dass wieder von einem 'wir' und 'den anderen' gesprochen wird.»
Damit spielte er – ohne Nennung der Parteien – nicht nur auf innenpolitische Auseinandersetzungen an, er nannte auch «das Volk», von der FPÖ für sich reklamiert, und «unsere Leute», zuletzt im Fokus auch der SPÖ.
«Wer sind 'unsere Leut'? Bin ich dabei? Sind uns 'die anderen' dann egal? Wer sagt, wer dazu gehört und wer nicht? Wer bestimmt, wer 'normal' ist und wer nicht?», fragte Van der Bellen.
Es sei gefährlich, solche Begriffe so absolut zu verwenden, «denn sie werden sehr schnell gedankenlos wiedergegeben und tragen so mehr und mehr zum Zerbrechen einer Gemeinschaft bei.»