Brennende Schulen in Belgien: Brandstiftung gegen Sexualkunde?
In Belgien sind mehrere Schulen in Flammen aufgegangen. Bei den Brandstiftern könnte es sich um Gegner eines verpflichtenden Sexualkundeunterrichts handeln.
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Nach fünf Bränden an belgischen Schulen in den vergangenen Tagen hat sich Premierminister Alexander De Croo angesichts eines möglichen Zusammenhangs mit Protesten gegen verpflichtenden Sexualunterricht schockiert gezeigt.
«Unsere Schulen müssen ein sicherer Ort für alle unsere Kinder sein», sagte De Croo am Donnerstag in einem auf Facebook veröffentlichten Video.
Anfang des Monats hatte das Parlament der französischsprachigen Regionen Belgiens einen Vorschlag für verpflichtende Sexualkunde für Schüler zwischen 11 und 15 Jahren angenommen, wie die Nachrichtenagentur Belga berichtete.
Graffitis weisen auf Täter hin
Bei den vier Bränden, die in der Nacht zum Mittwoch gelegt wurden, sehen die Ermittler demnach einen Zusammenhang mit Protesten gegen die neue Regelung, da an den Tatorten Graffitis mit Slogans gegen die Reform gefunden wurden.
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Bei der Schule, die in der Nacht zum Donnerstag brannte, wurden keine derartigen Slogans entdeckt, wie der Sender RTBF berichtete. Angaben zu möglichen Verletzten und Schäden gab es zunächst nicht.
«Der Zugang zur Sexualerziehung darf nicht infrage gestellt werden. Sie macht unsere Kinder widerstandsfähig und ist die Grundlage für eine gute sexuelle Gesundheit», sagte de Croo.