BRICS-Staaten: Eigenes Zahlungssystem geplant?
Wladimir Putin lädt die Staatschef der BRICS-Staaten für drei Tage zum Gipfel nach Kasan. Es geht auch um die Etablierung einer möglichen SWIFT-Alternative.
Am heutigen Dienstag beginnt in Kasan, Russland, ein dreitägiges Treffen der BRICS-Gruppe. Präsident Wladimir Putin empfängt 24 Staats- und Regierungschefs zu diesem Gipfel.
«Zeit.de» berichtet, dass auch neue Mitgliedsländer wie Iran und Ägypten teilnehmen werden. Der Gipfel gilt als bedeutendes aussenpolitisches Ereignis für Russland.
Laut «Mdr.de» sieht Putin die BRICS-Gruppe als Gegengewicht zur G7. Er möchte damit die Dominanz der USA brechen.
Erweiterung der BRICS-Gruppe
Die BRICS-Gruppe hat sich in diesem Jahr erheblich vergrössert. Neben den ursprünglichen Mitgliedern Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika gehören nun auch Äthiopien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien dazu.
Weitere Länder haben ihr Interesse bereits bekundet. Darunter befinden sich die Türkei, Aserbaidschan und Malaysia.
Besonders bemerkenswert ist die Teilnahme der Türkei als NATO-Mitglied. «Zdf.de» beschreibt das Treffen als «ein Schaulaufen aller, die nicht so recht zum Westen gehören wollen».
Fokus auf ein eigenes Zahlungssystem
Ein Hauptthema des Gipfels ist die Einführung eines eigenen Zahlungssystems. Dieses soll eine Alternative zum SWIFT-System darstellen.
«Zeit.de» erklärt, dass Russland nach Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine von SWIFT ausgeschlossen wurde. Das geplante System soll es den BRICS-Staaten ermöglichen, Finanztransaktionen unabhängig vom westlich dominierten System durchzuführen.
«Mdr.de» berichtet, dass Russland besonders in der finanziellen Zusammenarbeit Fortschritte erzielen möchte. Ein eigenes Zahlungssystem wäre ein bedeutender Schritt in diese Richtung.
Bilaterale Gespräche und strategische Partnerschaften
Putin plant laut seinem aussenpolitischen Berater Juri Uschakow rund 20 bilaterale Treffen. Der chinesische Staatschef Xi Jinping gilt dabei als wichtigster Gast.
Für Russland bietet der Gipfel die Möglichkeit, Vereinbarungen zur Verbesserung seiner Wirtschaft und Kriegsanstrengungen auszuhandeln. China und Indien sind dabei besonders wichtige Partner.
Zudem wird der Iran voraussichtlich eine strategische Partnerschaft mit Russland formalisieren. «Euronews.com» erwähnt Berichte, wonach der Iran Russland während seiner Invasion in der Ukraine mit Drohnen beliefert haben soll.
Globale Machtverschiebungen
Der BRICS-Gipfel in Kasan symbolisiert die sich verändernde Dynamik der globalen Machtverhältnisse. «Euronews.com» betont, dass aufstrebende Volkswirtschaften eine stärkere Stimme im internationalen System anstreben.
Für Russland ist das Treffen eine Gelegenheit, der westlichen Isolation zu trotzen. Es demonstriert, dass Moskau trotz der Spannungen mit dem Westen globale Verbündete hat.
«Zdf.de» verweist auf die symbolische Bedeutung des Veranstaltungsorts Kasan. Die Stadt steht als historisches Monument für die Macht des Russischen Reiches und eine geglückte Eroberung.