Sechs neue Länder treten der Brics-Gruppe bei
Ab dem Jahr 2024 sollen sechs neue Länder Teil der Brics-Gruppe werden. Die Einigung war laut Putin «nicht einfach».
Das Wichtigste in Kürze
- Die Brics-Gruppe tagte bei einem Gipfel in Johannesburg.
- Der Staatenbund hat sich auf die Aufnahme sechs neuer Länder geeinigt.
- Wladimir Putin wurde aufgrund des Haftbefehls nur per Video zugeschaltet.
Zum 1. Januar 2024 werden sechs neue Länder Teil der Brics-Gruppe. Das teilte der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa beim Gipfel der Allianz in Johannesburg am Donnerstag mit. Hinzu kommen der Iran, Saudi Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Äthiopien, Argentinien und Ägypten.
Den Vorsitz des Staatenbundes wichtiger Schwellenländer hat derzeit Südafrika. Weiterhin gehören der Brics-Gruppe Russland, China, Brasilien und Indien an.
Putin lobt Südafrikas Präsidenten
Die Einigung über die Abschlusserklärung und die Erweiterung der Allianz beim Brics-Gipfel soll «nicht einfach» gewesen sein. So bezeichnete es der russische Präsident Wladimir Putin.
Der südafrikanische Präsident habe als Gastgeber jedoch eine «erstaunliche diplomatische Kunst» bewiesen, um alle Positionen in Einklang zu bringen. Daher sei dies am Ende gelungen, lobte Putin, der sich am Donnerstag per Video aus Moskau zuschalten liess.
Der Kremlchef gratulierte zudem den sechs neuen Mitgliedern der Brics-Gruppe wichtiger Schwellenländer.
Er kam selbst nicht zum Gipfel. In Südafrika droht im gemäss des Haftbefehls des Weltstrafgerichts in Den Haag eine Festnahme wegen Kriegsverbrechen in der Ukraine.
Die Erweiterung der Gruppe stand im Vordergrund des dreitägigen Spitzentreffens, das am Donnerstag endet. Mit der Aufnahme der neuen Mitglieder entwickelt sich die Gruppe zu «Brics plus».
Brics soll Gegengewicht zum Westen sein
Ziel der Allianz ist es, ein Gegengewicht zur geopolitischen und wirtschaftlichen Dominanz des Westens zu bilden. Auch ihre Abhängigkeit vom US-Dollar als globale Leitwährung möchten die Brics-Länder reduzieren. Die Brics-Länder machen nach eigenen Angaben bisher 42 Prozent der Weltbevölkerung aus. Zudem 30 Prozent der globalen Landfläche und 24 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung.
Zahlreiche weitere Mitglieder sollen aufgenommen werden. Etwa 40 Staaten haben mehr oder weniger verbindlich Interesse an einer Brics-Mitgliedschaft bekundet, 23 davon konkret. Das gab die südafrikanische Aussenministerin Naledi Pandor an.
Zu diesem Kreis zählen Algerien, Kuwait, Bangladesch, Venezuela und Thailand. Die Beitrittskriterien dafür wurden noch nicht öffentlich verkündet.
Chinas Präsident Xi Jinping, Brasiliens Präsident Lula da Silva, Indiens Premierminister Narendra Modi und Ramaphosa waren vor Ort in Johannesburg. Der russische Präsident Wladimir Putin wurde per Video zugeschaltet. Wäre er angereist, hätte er befürchten müssen, wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen während der russischen Invasion in der Ukraine festgenommen zu werden.