Briten dürfen im Supermarkt nur noch drei Tomaten kaufen
Grossbritannien erlebt derzeit einen Gemüsemangel. In einigen Supermärkten muss der Kauf pro Person deshalb eingeschränkt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Britische Supermärkte schränken den Verkauf von bestimmten Gemüseprodukten ein.
- Derzeit mangelt es in Grossbritannien vor allem an importierten Tomaten.
- Ernteausfälle in Südeuropa und Afrika sowie höhere Energiekosten gelten als Ursache.
Kunden stehen in britischen Supermärkten in diesen Tagen immer häufiger vor leeren Gemüse-Regalen. Seit Wochen wird der Vorrat einiger gesunder Lebensmittel knapper. Betroffen sind vor allem Tomaten, Paprika, Gurken, Kopfsalat, Salattüten, Brokkoli, Blumenkohl und Himbeeren.
Diese Produkte dürfen Briten bei der Supermarktkette Asda infolge des Mangels nun nicht mehr unlimitiert kaufen.
Asda, welche nach Tesco und Sainsbury’s den drittgrössten Marktanteil hält, hat die pro Person verfügbare Stückzahl auf drei begrenzt.
Neben Asda kämpfen Berichten zufolge auch andere Ketten mit dem Gemüse-Mangel. Bei Morrisons wurde bei Tomaten, Gurken und anderen Produkten eine Limite von zwei Stück eingeführt. Tomaten werden im Winter gewöhnlich nach Grossbritannien importiert.
Besserung in zwei Wochen?
Hinter dem Mangel stecken vor allem Ernteausfälle in Marokko und Spanien und dadurch ausgefallene oder verzögerte Lieferungen. Jene Länder wurden zuletzt unter anderem von Überschwemmungen, Schnee oder Hagel heimgesucht.
Des Weiteren fällt auch die Winterproduktion in britischen und niederländischen Gewächshäusern schwach aus. Grund dafür sind die gestiegenen Energiekosten, die die Produktion teurer machen.
Verbessern sollte sich die Situation gemäss James Bailey, Geschäftsführer der Supermarktkette Waitrose, aber schon bald. «In etwa zwei Wochen werden die anderen Anbausaisonen in anderen Teilen der Welt aufgeholt haben», sagte er dem Radiosender LBC.
Probleme bei britischer Produktion
Derweil warnen britische Bauern vor dem Zustand der heimischen Produktion. Die Lebensmittelsicherheit dürfe man niemals für selbstverständlich halten, sagte der Verband National Farmers Union am Dienstag.
Letztes Jahr seien im Land knapp eine Milliarde weniger Eier produziert worden als noch 2019. Zudem rechnet der Verband damit, dass die Produktion von Tomaten und Gurken auf den niedrigsten Stand seit 1985 fallen wird.
Hier spielen nach Bauern-Angaben neben gestiegenen Kosten auch durch den Brexit verursachte Handelshürden und ein verschärfter Personalmangel eine Rolle.