Briten wollen nach Brexit mit Atomwaffen aufrüsten
Die britische Regierung will die Begrenzung der Anzahl an Atomsprengköpfen von 180 auf 260 erhöhen. Es wäre die erste Aufrüstung des Waffenarsenals seit Jahren.
Das Wichtigste in Kürze
- Grossbritannien will die Obergrenze der Atomsprengköpfe erhöhen.
- Neu soll die Begrenzung bei 260 liegen anstatt bei 180.
- Zudem will sich die britische Regierung geopolitisch vermehrt zum Pazifikraum ausrichten.
Erstmals seit Jahrzehnten der Abrüstung will die britische Regierung wieder einen Ausbau ihres Atomwaffenarsenals ermöglichen. Das geht aus einem Dokument zur strategischen Neuausrichtung des Landes nach dem Brexit hervor. Dieses wollte Premierminister Boris Johnson am Dienstag im Parlament vorstellten.
Demnach soll die Begrenzung der Anzahl der Atomsprengköpfe von 180 auf bis zu 260 erhöht werden. Die Regierung bezeichnete die sogenannte «Integrated Review» als radikalste Neubewertung des britischen Platzes seit dem Ende des Kalten Krieges.
Verlagerung nach Asien
London will sich zudem geopolitisch stärker nach Asien und zum Pazifikraum ausrichten. Bis 2030 rechnet die Regierung mit einer Entwicklung zu einer multipolaren Welt und einer Schwerpunkt-Verlagerung in den indopazifischen Raum.
Dem solle mit der Entsendung des Flugzeugsträgers «HMS Queen Elizabeth» in den Pazifik Rechnung getragen werden. Auch die Reise Johnsons nach Indien später in diesem Jahr soll dazu beitragen.
Brexit ändert nichts an Nato-Zugehörigkeit
Grossbritannien bleibe aber der Nato und der als «Five Eyes» bezeichneten Geheimdienstkooperation verbunden. Das hiess es in dem Dokument. Die Kooperation hat Grossbritannien mit den englischsprachigen Ländern USA, Australien, Kanada und Neuseeland.