Britische Labour-Partei gewinnt wichtige Nachwahl in Schottland
In Schottland hat die britische Labour-Partei eine wichtige Nachwahl gewonnen. Damit erweist sie sich als beliebter als aktuelle die konservative Regierung.

Die Labour-Partei hat eine wichtige Nachwahl zum britischen Parlament in einem schottischen Wahlbezirk deutlich für sich entschieden. Der Sieg der Sozialdemokraten über die Schottische Nationalpartei SNP ist nicht nur ein Dämpfer für die Unabhängigkeitsbewegung, sondern auch ein weiterer Hinweis darauf, dass Labour auf dem Kurs ist, die konservative Regierung in London bei der nächsten Wahl abzulösen. Labour-Chef Keir Starmer sprach von einem «seismischen Moment».
Die Nachwahl in dem Glasgower Bezirk Rutherglen and Hamilton West am Donnerstag war notwendig geworden, nachdem eine frühere SNP-Abgeordnete ihr Mandat wegen Fehlverhaltens verloren hatte.
Labour-Kandidat Michael Shanks setzt sich durch
Labour-Kandidat Michael Shanks setzte sich mit einem Vorsprung von knapp 10 000 Stimmen gegen die SNP-Kandidatin Katy Loudon durch, wie nach Auszählung der Stimmen in der Nacht zum Freitag feststand.
Der deutliche Umschwung in der Wählergunst, der Labour den zweiten schottischen Abgeordneten im Parlament in Westminster beschert, könnte Experten zufolge darauf hinweisen, dass die Dominanz der Unabhängigkeitsbefürworter in Schottland ein Ende nimmt.
Labour mit hohen Chancen
Die SNP dominierte seit dem schottischen Unabhängigkeitsreferendum im Jahr 2014 die politische Landschaft in Schottland, das bis dahin eine Labour-Hochburg war. Für Labour war damit im britischen Parlament eine absolute Mehrheit kaum mehr zu erreichen.
Sollte sich der jüngste Erfolg nun als Trend erweisen, hätte Labour deutlich bessere Chancen auf eine eigene Mehrheit in Westminster, wie der Wahlexperte John Curtice von der Universität Strathclyde in Glasgow der BBC sagte. Im Vereinigten Königreich steht voraussichtlich im kommenden Jahr eine Parlamentswahl an. Labour führt in den Umfragen bisher deutlich vor den regierenden Konservativen von Premierminister Rishi Sunak.