Das britische BIP stagnierte im April im Vergleich zum Vormonat. Die Opposition greift Premier Sunak basierend auf den Zahlen kurz vor der Wahl an.
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Die britische Wirtschaft stagnierte im April. - keystone

Vor der Parlamentswahl sind neue Wirtschaftsdaten veröffentlicht worden. Für den in Umfragen zurückliegenden Premier Rishi Sunak könnte es bessere Nachrichten geben.

Drei Wochen vor der britischen Parlamentswahl reissen die durchwachsenen Nachrichten für Premierminister Rishi Sunak nicht ab. Grossbritanniens Wirtschaft hat zu Anfang des zweiten Quartals stagniert. Im April lag das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in etwa auf dem Niveau von März, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London bekannt gab. Im Dreimonatsabschnitt bis April fiel die Gesamtentwicklung mit einem Wachstum von 0,7 Prozent dagegen besser aus.

Opposition: Daten offenbaren Schaden nach 14 Jahren konservativem Chaos

Die Oppositionspartei Labour, die in Meinungsumfragen deutlich führt, warf Sunak vor, die Lage schönzureden. «Rishi Sunak behauptet, dass wir die Kurve gekriegt haben, aber die Wirtschaft stagniert, und es gibt kein Wachstum», teilte Schatten-Finanzministerin Rachel Reeves mit. «Diese Daten offenbaren den Schaden nach 14 Jahren konservativem Chaos.»

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Rishi Sunak steht kurz vor den Wahlen wegen der neusten Wirtschaftszahlen in der Kritik. - keystone

Die konservativen Tories regieren in Grossbritannien seit 2010. Ein Ökonom der Vermögensverwaltungsgesellschaft Abrdn verwies auf die beschränkte Aussagekraft von Monatszahlen. Monatliche BIP-Zahlen könnten volatil sein, und man müsse auf den Trend über mehrere Monate schauen. In dieser Hinsicht zeichne sich eine Erholung von der Rezession ab, sagte er der britischen Nachrichtenagentur PA.

Analysten hatten für April im Schnitt mit einem leichten Rückgang um 0,1 Prozent gerechnet. Die Stagnation folgt auf einen Zuwachs des BIP um 0,4 Prozent im März. Positiv entwickelte sich im April der grosse Dienstleistungssektor, der um 0,2 Prozent zulegte. Dagegen ging die Industrieproduktion um 0,9 Prozent zurück. Das Baugewerbe schränkte seine Aktivität sogar um 1,4 Prozent ein.

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