Bulgarien spricht mit Lukoil über Sicherung des Treibstoffmarktes
Das Wichtigste in Kürze
- Am 5. Dezember tritt das erste Öl-Embargo der EU in gegen Russland in Kraft.
- Bulgarische Behörden trafen sich nun mit dem russischen Erdölkonzern Lukoil.
- Dabei ging es darum, die Treibstoffversorgung des Landes zu sichern.
Bulgarien hat mit dem Präsidenten des russischen Erdölkonzerns Lukoil, Wadim Worobjow gesprochen. Der Fokus lag dabei auf der Treibstoffversorgung des EU-Landes angesichts des bevorstehenden EU-Ölembargos gegen Russland.
Vertreter der bulgarischen Regierung und des Ölkonzerns hätten «mögliche Handlungen zur Stabilisierung des wirtschaftlichen Umfelds sowie Bewältigung der Inflation» erörtert. Das sagte Worobjow am Donnerstag bei einem Treffen mit Staatschef Rumen Radew einer Mitteilung des Präsidentenamtes in Sofia zufolge. Konkrete Massnahmen wurden nicht bekannt gegeben.
Eine Tochtergesellschaft des russischen Ölkonzerns Lukoil operiert bei Bulgariens Schwarzmeerstadt Burgas unter dem Namen «Lukoil Neftochim Burgas». Sie ist eigenen Angaben zufolge die grösste Erdölraffinerie auf der Balkanhalbinsel und Hauptlieferant auf dem bulgarischen Markt.
Das EU-Embargo tritt für russisches Rohöl am 5. Dezember und das für Ölprodukte am 5. Februar 2023 in Kraft. Für Bulgarien greift allerdings eine Ausnahmeregelung, die dem Land Öllieferungen aus Russland bis Ende 2024 erlaubt.
Bulgarien bereitet sich auf Probleme wegen Öl-Embargo vor
Worobjow sagte, dass im ersten Quartal 2023 eine Arbeitsgruppe aufgestellt werden sollte. Die werde sich mit Vorschlägen und möglichen Problemen befassen, die beim Inkrafttreten des EU-Embargos in Bulgarien auftreten könnten. Mit der Lukoil-Führung erörterte der bulgarische Übergangsregierungschef Galab Donew auch eine «Senkung der Treibstoffpreise für Endverbraucher». Das teilte die Regierung in Sofia mit.
Die Übergangsregierung in Bulgarien nahm Ende August auch Gespräche mit dem russischen Staatskonzern Gazprom auf. Sie wollte einen bis Ende des Jahres laufenden Vertrag wiederbeleben. Gazprom hatte Ende April die Lieferungen eingestellt, weil die damalige prowestliche Regierung Zahlungen in Rubel abgelehnt hatte.