Bulgarien: Zehn Mitglieder von Schleuserbande festgenommen
In Bulgarien wurden Personen festgenommen, die seit Anfang 2023 mindestens 30 Gruppen von Migranten über die Grenze geschleust haben sollen.
In Bulgarien sind zehn mutmassliche Schleuser und ihr Chef festgenommen worden. Das sagte Innenminister Kalin Stojanow am Mittwoch nach einer Polizeiaktion in der südöstlichen Region Burgas einem Bericht der bulgarischen Nachrichtenagentur BTA zufolge. Die Bande soll Migranten nach Bulgarien geschleust, sie befördert und ausser Landes gebracht haben. Stojanow erwartet weitere Festnahmen von Schleusern.
Mindestens 30 Migranten-Gruppen seit 2023
Die Bande habe seit Anfang 2023 mindestens 30 Gruppen irregulär eingereister Migranten beim Transit durch Bulgarien gen Westen geholfen, sagte der Vize-Direktor der bulgarischen Grenzpolizei, Stojan Mandadschiew. Es handelte sich hauptsächlich um Menschen aus Syrien und Afghanistan.
Die Schleuser hätten mit Menschen in der Türkei zusammengearbeitet. Das Schleusen über die Grenze soll Angaben der bulgarischen Grenzpolizei zufolge zwischen 1000 und 3000 Euro (etwa 951 bis 2853 Franken) gekostet haben. Für den Transport in westeuropäische Länder hätten Migranten mehr als 5000 Euro bezahlt.
Anzahl der Migranten führte zu Schengen-Beitrittsablehnung
Im vergangenen Jahr wurden an Bulgariens Grenzen und im Landesinneren laut Innenministerium rund 18'500 irreguläre Migranten festgehalten – 10,7 Prozent mehr als 2022. Bulgarien soll ab Ende März dem grenzkontrollfreien Schengen-Raum beitreten – allerdings nur mit seinen Luft- und Seegrenzen.
Über die Aufhebung der Kontrollen an den Landgrenzen soll noch entschieden werden. Bulgariens Schengen-Beitritt war bis Ende 2023 vor allem am Widerstand Österreichs gescheitert. Die Regierung in Wien hatte die Ablehnung damit begründet, dass zu viele nicht registrierte Migranten ankämen.