Bundesregierung liefert Ukraine «Winterpaket» - Nacht im Überblick

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Polen,

Deutschland will die Ukraine mit Luftabwehrsystemen und Panzern durch den Winter helfen. Auch Rumänien verspricht Militärhilfe.

Wolodymyr Selenskyj nimmt in Bukarest an einer Kranzniederlegung am Denkmal des Unbekannten Helden teil. Der ukrainische Präsident ist zum ersten Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs zu Gesprächen ins Nachbarland Rumänien gereist. Foto: Alexandru Dobre/AP/dpa
Wolodymyr Selenskyj nimmt in Bukarest an einer Kranzniederlegung am Denkmal des Unbekannten Helden teil. Der ukrainische Präsident ist zum ersten Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs zu Gesprächen ins Nachbarland Rumänien gereist. Foto: Alexandru Dobre/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Alexandru Dobre

Die Bundesregierung will der Ukraine mit einer umfangreichen Lieferung von Luftabwehrsystemen, Panzern und Munition militärisch über den kommenden Winter helfen. Dabei soll das bereits in der vergangenen Woche zugesagte zweite Luftverteidigungssystem Patriot neben dem Feuerleitstand und dem Radargerät acht weitere Startgeräte und mehr als 60 Lenkflugkörper umfassen, teilte das Verteidigungsministerium am Dienstag in Berlin mit.

Zusätzlich liefere Deutschland im Oktober weitere Iris-T-Systeme: ein drittes Iris-T SLM mit Lenkflugkörpern für die mittlere Reichweite sowie ein zweites Iris-T SLS für die kurze Reichweite ebenfalls mit Lenkflugkörpern. Dazu kommen drei weitere Flugabwehrkanonenpanzer vom Typ Gepard. Das gesamte Luftverteidigungspaket habe einen Wert von rund einer Milliarde Euro.

Deutschland schnürt demnach auch ein Unterstützungspaket für die ukrainischen Spezialkräften, bestehend aus Fahrzeugen, Waffen und persönlicher Ausrüstung im Wert von mehr als 20 Millionen Euro. In den nächsten Wochen sollen auch weitere 10 Kampfpanzer Leopard 1A5, 15 geschützte Transport- und knapp 20 geschützte Sanitätsfahrzeuge in der Ukraine eintreffen.

Rumänien verspricht Selenskyj Militärhilfe für Abwehrkampf

Auch Rumäniens Staatspräsident Klaus Iohannis versprach seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj militärische Unterstützung. Rumänien werde dem angegriffenen Nachbarland «bis zum Sieg über Russland» helfen, sagte Iohannis bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem Gast aus Kiew. Selenskyj war erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen sein Land vor knapp 20 Monaten offiziell zu Besuch im Nachbarland. Später bedankte er sich in seiner abendlichen Videoansprache: «Unsere strategischen Beziehungen sind eine neue Kraft für die gesamte Schwarzmeerregion.»

Details zur rumänischen Militärhilfe nannte Iohannis nicht. Selenskyj sagte, in den Gesprächen mit Iohannis zu diesem Punkt habe der Schwerpunkt auf der Flugabwehr gelegen. Der Ukrainer erinnerte auch daran, dass ukrainische Piloten künftig in Rumänien an F-16-Kampfflugzeugen ausgebildet werden.

Ukraine meldet heftige Kämpfe bei Awdijiwka in Donezker Gebiet

Aus dem ostukrainischen Gebiet Donezk wurden unterdessen besonders heftige russische Angriffe auf die bereits seit Monaten umkämpfte Stadt Awdijiwka gemeldet. «Nördlich der Stadt dauern schwere Kämpfe an», sagte der Chef der Militärverwaltung von Awdijiwka, Vitali Barabasch, ukrainischen Medien zufolge. Auch der Leiter des Präsidialamtes in Kiew, Andrij Jermak, sprach von «massiven Angriffen russischer Artillerie».

Die Ukraine, die bereits seit fast 20 Monaten einen russischen Angriffskrieg abwehrt, berichtet seit Wochen immer wieder von heftigen Angriffen entlang der östlichen Front. Insbesondere im Süden des Landes verzeichnete die ukrainische Armee hingegen im Zuge ihrer Gegenoffensive bereits mehrfach kleinere Erfolge.

Moskau scheitert bei Wahl für UN-Menschenrechtsrat

Russland scheiterte derweil bei der Wahl für einen Sitz im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen. Bulgarien und Albanien bekamen bei dem Votum für osteuropäische Staaten in der UN-Vollversammlung in New York die nötige Mehrheit der 193 UN-Mitglieder. Bulgarien erhielt 160 Stimmen, Albanien 123, für Russland stimmten 83 Länder. Die geheime Abstimmung wurde als Stimmungstest dafür gesehen, wie salonfähig Russland nach dem Einmarsch in die Ukraine weltweit wieder ist.

Was am Mittwoch wichtig wird

Die Verteidigungsminister der 31 Nato-Staaten kommen an diesem Mittwoch zu einem zweitägigen Treffen in Brüssel zusammen. Hauptthema werden die Zusammenarbeit mit der Ukraine sowie der geplante Ausbau der Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeiten des Bündnisses sein.

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