Der deutsche Ex-Innenminister Horst Seehofer (CSU) hält sich seit seinem Abschied mit Kommentaren zurück, muss aber nun im Ausschuss Stellung nehmen.
Untersuchungsausschuss
Der Untersuchungsausschuss hat viele Zeugen vernommen, vor allem aus der Bundeswehr sowie dem Auswärtigen Amt, dem Verteidigungs-, Entwicklungs- und Innenministerium. (Archivfoto) - Kay Nietfeld/dpa

Im Afghanistan-Untersuchungsausschuss des Bundestags beginnt mit der Vernehmung des früheren Bundesinnenministers Horst Seehofer (CSU) als Zeuge an diesem Donnerstag die Befragung der Polit-Prominenz. Etliche der Zeugen, denen die Mitglieder des Ausschusses in den Sitzungen bis Weihnachten noch Fragen stellen wollen, sind inzwischen nicht mehr politisch aktiv. Neben Seehofer sind das unter anderem auch die frühere Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und Ex-Aussenminister Heiko Maas (SPD).

Der Ausschuss soll Entscheidungen rund um den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan und die Evakuierungsmission im August 2021 aufklären. Die Bundeswehr hatte das Land im Juni 2021 schneller als geplant verlassen. Sie folgte damals zeitlichen Vorgaben der USA.

Evakuierung aus Kabul 2021

Im August 2021, als die Taliban nach einer Blitzoffensive die Hauptstadt Kabul praktisch ohne Gegenwehr einnahmen, beteiligte sich Deutschland an einem internationalen militärischen Evakuierungseinsatz. Es kam zu chaotischen Zuständen und gefährlichen Situationen rund um den Flughafen.

Dem Bundesnachrichtendienst (BND) wird vorgeworfen, das Tempo der Taliban-Offensive falsch eingeschätzt zu haben. Zwischen dem Bundesinnenministerium und dem Auswärtigen Amt gab es ausserdem Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf das Prozedere bei der Erteilung von Visa für sogenannte afghanische Ortskräfte.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Horst SeehoferWeihnachtenHeiko MaasFlughafenTaliban