CDU-Chef jetzt populärer als Scholz bei Kanzlerfrage
Friedrich Merz zieht in der Kanzler-Frage an Olaf Scholz vorbei.
Der deutsche CDU-Chef Friedrich Merz zieht einer Forsa-Umfrage zufolge in der Kanzler-Frage an Bundeskanzler Olaf Scholz (SDP) vorbei. Wenn sie den Bundeskanzler direkt wählen könnten und die Wahl zwischen Scholz und Merz hätten, würden sich laut dem am Dienstag veröffentlichten RTL/ntv-Trendbarometer 30 Prozent für Merz (+2) und 28 Prozent für den Kanzler aussprechen (-2). Dem Umfrageinstitut zufolge liegt Merz in dieser Erhebung erstmals vor Scholz.
Die Daten zum Duell Scholz–Merz werden erst seit Ende Mai erhoben. 42 Prozent der Befragten würden sich für keinen der beiden Politiker entscheiden. Bei der Sonntagsfrage verlieren die Ampel-Parteien etwas an Wählergunst.
Ampel-Parteien verlieren Wählerschaft
Wäre am Sonntag Bundestagswahl, würden 15 Prozent der Umfrageteilnehmer der SPD ihre Stimme geben, die Grünen kämen auf zwölf und die FDP auf fünf Prozent (alle -1). Die Union bleibt unverändert bei 30 Prozent die stärkste Kraft, die AfD kommt wie in der vergangenen Befragung auf 16 Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) liegt bei sieben Prozent (+1).
Das Institut hat zwischen dem 11. und 17. Juni 2504 Bürgerinnen und Bürger befragt. Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.
Umfrageergebnisse keine Wahlausgangsprognosen
Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider. Sie sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. In Deutschland wird der Bundeskanzler vom Parlament gewählt.
Weil seit Jahrzehnten keine Partei mehr eine absolute Mehrheit erreicht hat, muss der aussichtsreichste Anwärter eine Koalition mit anderen Parteien bilden. Dies, um sich eine Mehrheit im Bundestag zu sichern. Merz ist seit Anfang 2022 CDU-Chef und als Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion Oppositionsführer im Parlament.