Chef des Malteserordens im Alter 75 Jahren gestorben
Der Chef des Malteserordens, Giacomo Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto, ist tot. Er verstarb am Mittwoch mit 75 Jahren in Rom.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Chef des Malteserordens, Giacomo Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto, ist tot.
- Er verstarb am Mittwoch mit 75 Jahren in Rom.
Der Chef des Malteserordens, Giacomo Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto, ist tot. Der Grossmeister sei am Mittwoch in Rom gestorben, nachdem ihm vor einigen Monaten eine unheilbare Krankheit diagnostiziert worden sei, teilte der katholische Orden mit. Der Italiener wurde 75 Jahre alt.
Der Souveräne Malteserorden steht in der Tradition des im 11. Jahrhundert in Jerusalem gegründeten weltweit ersten christlichen Krankenpflegeordens. Als katholischer Orden ist er dem Heiligen Stuhl unterstellt. Gleichzeitig ist er aber politisch ein eigenes Völkerrechtssubjekt.
Entwicklungs- und Katastrophenhilfe
Der Orden unterhält zu 107 Staaten diplomatische Beziehungen. Die Malteser haben nach eigenen Angaben 13'500 männliche und weibliche Ordensmitglieder sowie rund 120'000 ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter. Sie sind weltweit in der Entwicklungs- und Katastrophenhilfe sowie im Gesundheitssektor aktiv.
Die Führung des Ordens soll nun bis zur Wahl eines neuen Grossmeisters Ruy Gonçalo do Valle Peixoto de Villas Boas übernehmen. Dalla Torres Wahl 2017 war ein beispielloser Machtstreit mit dem Heiligen Stuhl vorausgegangen. Der sich an der Entlassung des Deutschen Albrecht von Boeselager entzündet hatte.
Interne Reformen geplant
Von Boeselager war als Grosskanzler unter anderem ein Jahre zurückliegender Streit zum Verhängnis geworden, bei dem es auch um die Verteilung von Kondomen in Myanmar ging.
Der damalige Ordenschef Matthew Festing hatte sich anschliessend gegen eine Untersuchung der Vorfälle durch eine vom Vatikan eingesetzte Kommission gewehrt. Papst Franziskus forderte Festing zum Rücktritt auf, Boeselager kehrte ins Amt zurück. Dalla Torre sollte den Orden intern reformieren.