Christian Drosten stellt sein «Ende der Pandemie»-Zitat klar
Christian Drosten möchte klarstellen, dass sein «Ende der Pandemie»-Zitat aus dem Dezember «missverstanden» wurde.
Das Wichtigste in Kürze
- Christian Drosten sprach in einem Podcast über seine «Ende der Pandemie»-Äusserung.
- Im Dezember sagte der Virologe, dass die Pandemie bald «vorbei» sei.
- Nun beteuert er, dass er sowas nie in der Öffentlichkeit sagen würde.
Die Corona-Sublinie XBB.1.5 ist auch in Deutschland auf dem Vormarsch und Virologe Christian Drosten glaubt, dass sie bald dominant sein wird.
Bei «Coronavirus-Update» sagte der Forscher, dass bei der neuen Variante eine höhere «relative Übertragbarkeit» vorliege. Dennoch sei eine riesige neue Welle noch in diesem Winter nicht zwingend.
Einschätzung der Experten
Die Zahl der nachgewiesenen Fälle der neuen Variante in Deutschland ist Ende 2022 noch relativ gering gewesen. «Die in den Vereinigten Staaten von Amerika stark verbreitete Variante XBB.1.5 hatte einen Anteil von 1 Prozent», schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Covid-19-Wochenbericht von Donnerstagabend.
Vorläufige Daten deuteten auf einen Wachstumsvorteil gegenüber anderen und zuvor zirkulierenden Sublinien hin.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weist die neue Sublinie keine Mutation auf, die für Veränderungen der Krankheitsschwere bekannt wäre. Allerdings wird wegen genetischer Eigenschaften und Schätzungen zur Wachstumsrate Potenzial für Fallzahlenanstiege weltweit gesehen. Es herrsche jedoch noch viel Ungewissheit.
Drosten: Pandemie-Ende missverstanden
Corona-Fachmann Drosten war gestern erstmals nach fast zehn Monaten wieder in dem NDR-Info-Format zu hören. Dabei wies er eingangs auf ein Missverständnis zu seiner vielbeachteten Äusserung zum Pandemie-Ende von Dezember hin. In dem Interview habe er eigentlich etwas anderes gesagt als das, was in Teilen der Öffentlichkeit angekommen sei. Er stellte klar, dass alle, die ihn kennen würden, wissen, dass er solche Dinge nicht in der Öffentlichkeit sage.
Er könne nur sagen, was er erwarte: «Dass wir demnächst, in ein paar Monaten sagen werden: Im Nachhinein betrachtet war das die erste endemische Welle dieses Virus, und damit ist die Pandemie vorbei.» Vorab könne man so etwas nicht ankündigen.
Sätze aus dem «Tagesspiegel»-Interview hatten auch zu politischen Forderungen nach weiteren Lockerungen geführt. Die Zeitung zitierte ihn so: «Wir erleben in diesem Winter die erste endemische Welle mit Sars-Cov-2, nach meiner Einschätzung ist damit die Pandemie vorbei.» Er fügte an: Das bedeute, dass nach diesem Winter eine so breite Bevölkerungsimmunität vorliege, «dass im Sommer kaum noch Virus durchkommen kann».