Christopher Tolkien gestorben –Der Sohn pflegte Tolkiens Vermächtnis
Die «Herr der Ringe»-Community trauert um Christopher Tolkien. Der jüngste Sohn des Autors J.R.R. Tolkien ist im Alter von 95 Jahren gestorben.
Das Wichtigste in Kürze
- Christopher Tolkien, jüngster Sohn von J.R.R. Tolkien, ist mit 95 Jahren gestorben.
- Nach dem Tod seines Vaters kümmerte er sich der Herausgabe unveröffentlichter Werke.
- Mit dem Erfolg von «Herr der Ringe» konnte er sich lange nicht anfreunden.
Er pflegte das literarische Vermächtnis von J.R.R. Tolkien: Christopher Tolkien, der jüngste Sohn des «Herr der Ringe»-Autors, ist im Alter von 95 Jahren gestorben.
Tolkien, der seit 1975 in Frankreich gelebt habe, starb in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag. Das teilte der Verlag Klett-Cotta (Stuttgart) heute Freitag mit.
#ChristopherTolkien was not only the guardian of Middle Earth, he was also a fellow medievalist and Chaucerian. A great loss. #medievaltwitter pic.twitter.com/hJjNVhOkFH
— Jonathan Fruoco (@JFruoco) January 17, 2020
Der jüngste Sohn habe sich nach dem Tod seines Vaters 1973 ganz der Herausgabe der bis dahin unveröffentlichten Werke gewidmet. So hiess es in der Mitteilung. «Mit der Edition des «Silmarillion» (1977) hat Christopher Tolkien Millionen von Lesern den Zugang zum Ersten Zeitalter von Mittelerde eröffnet.»
Bei Klett-Cotta erschienen den Angaben zufolge zuletzt die von Christopher Tolkien herausgegebenen Bücher: «Der Fall von Gondolin» (2018), «Beren und Lúthien» (2017) und «Die Kinder Húrins» (2007).
Christopher Tolkien hatte lange keine Freude an Erfolg
Der britische Schriftsteller und Sprachwissenschaftler John Ronald Reuel Tolkien (1892-1973) schuf die Fantasy-Welterfolge «Der Hobbit» und «Der Herr der Ringe». Die Geschichten aus dem fiktiven Mittelerde wurden von dem neuseeländischen Regisseur Peter Jackson verfilmt. Sie spielten annähernd sechs Milliarden US-Dollar ein.
Tolkiens Sohn konnte sich mit dem Erfolg lange nicht anfreunden: «Tolkien ist ein Monster geworden, das von seiner eigenen Popularität verschlungen wird.» So urteilte Christopher in der französischen Zeitung «Le Monde» fast 40 Jahre nach dem Tod des Vaters.
«Die Kommerzialisierung hat die ästhetische und philosophische Wirkung der Schöpfung auf ein Nichts reduziert.»
Auch die britische «Tolkien Society» bestätigte seinen Tod. Deren Vorsitzender Shaun Gunner sagte in einer Mitteilung auf der Webseite der Vereinigung: «Millionen Menschen auf der ganzen Welt werden Christopher für immer dankbar sein.»